6. Kunst-Biennale in Marrakesch

6. Kunst-Biennale in Marrakesch
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Marrakesch feiert seine 6 Kunst-Biennale. “Quoi de neuf là” (“Tut sich etwas Neues?” ) lautet in diesem Jahr das Motto, eine Bestandsaufnahme und

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Marrakesch feiert seine 6 Kunst-Biennale. “Quoi de neuf là” (“Tut sich etwas Neues?” ) lautet in diesem Jahr das Motto, eine Bestandsaufnahme und eine Hommage an die Wegbereiter der Moderne.
Besondere Aufmerksamkeit schenkt die Biennale in diesem Jahr den Kunstpionieren Farid Belkahia, Mohammed Melehi und Mohamed Chabaa, die das Marokko der 60er Jahre mit einer neuen Ästhetik prägten. Eine weitere Hommage ist der französisch-marokkanischen Fotografin Leila Alaoui gewidmet, die im vergangenen Januar einem Terroranschlag in Burkina Faso zum Opfer fiel.

Le souffle politique de la Biennale de #Marrakechhttps://t.co/wrIKLvQ4yB par RoxanaAzimi</a> <a href="https://t.co/xRuLT96zHh">pic.twitter.com/xRuLT96zHh</a></p>&mdash; Le Monde Afrique (LeMonde_Afrique) 11 mars 2016

“La prière des absents” (Das Gebet der Abwesenden) von Rachid Koraïch”

Im El-Badi Palast hat der Algerier Rachid Koraïchi ein Denkmal für seine verstorbenen Eltern errichtet – eine Installation aus Porzellanvasen.

Rachid Koraïchi: “Ich wollte mit den Worten auf den Vasen von unserer wunderbaren Verbindung erzählen. Und nach meinem Ableben wird das für meine Kinder und Enkel bleiben. Geschichte lässt sich auch in einem Werk ablesen. Dass ich Künstler bin, habe ich auch meinen Eltern zu verdanken, sie haben mich nie gebremst, sondern im Gegenteil angespornt.”

“D9T” von Eric Van Hove

Einen massiven Bulldozer-Motor aus Leder, Holz, Knochen, Stahl, Kupfer und Porzellan hat der Bildhauer Eric Van Hove nachgebaut. In Algerien geboren, wuchs er in Kamerun auf und lebt heute zwischen Brüssel und Tokio. Das Baugerät ist für ihn ein wichtiges Symbol.

Eric Van Hove: “Diese Baumaschine fasziniert mich seit einer ganzen Weile, sie ist für den zivilen Einsatz, für den Bau bestimmt, wird aber auch als Kriegsgerät in Krisengebieten benutzt, schon seit dem Vietnamkrieg, heute unter anderem im Irak und an vielen anderen Kriegsschauplätzen. Das hier auf der Biennale gezeigte Modell, ein D9T, wird im Westjordanland und in Gaza eingesetzt.”

Berberschmuck von Sara Ouhaddou

Die marokkanische Künstlerin und Designerin Sara Ouahaddou ließ sich von uraltem Berberschmuck inspirieren. Als Vorlage dienten ihr die Arbeiten des marokkanischen Filmemachers, Fotografen und Autors Ahmed El-Bouanani, der sich für die Berberkultur begeisterte, dessen Schriften jedoch erst nach seinem Tod 2011 bekannt wurden.

Sara Ouhaddou: “Ausgangspunkt für meine Kreationen war das Schmuckdesign der Amazir, das Ahmed Bouanani sehr genau dokumentiert hat. Ich habe mit denselben Techniken und Materialien gearbeitet, und etwas Neues erschaffen. Als imaginäre Verbindung dienten außerdem die arabischen Märchen und Legenden der Berber, mit denen sich Bouanani beschäftigte und die er aufzeichnete.”

Yto Barrada auf Spurensuche

Auch die Künstlerin Yto Barrada blickt auf Vergangenes zurück und verknüpft in ihren Werken alte Stoffreste.

Yto Barrada: “Viele junge Menschen entdecken und erlernen alte Handarbeitstechniken. Ich selbst habe, nachdem ich in Marokko war, angefangen Nähen und Weben zu lernen. Das Handwerk hat schon immer eine wichtige Rolle in der Geschichte von Bürgerrechtsbewegungen gespielt, im Kampf um Frauenrechte oder für die Rechte von Homosexuellen, all diese angeblich minderwertigen handwerklichen Arbeiten.”

Die Biennale in Marrakesch versteht sich auch als ein Ort, der Brücken schlägt, zwischen den Kulturen.
Sie geht bis zum 8. Mai.

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