Elektromobilität bleibt Zukunftsmusik

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Von Euronews
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Elektrofahrzeuge werden beliebter, aber sie werden Verbrennungsmotoren noch lange nicht ersetzen können, so Experten beim European Business Summit.

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Der Absatz von Elektrofahrzeugen hat in den vergangenen Jahren zugenommen, aber in Europa, wo Verkehr und Transport zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen gehören, wird es noch jahrzehntelang auch herkömmliche Motoren geben. Zu diesem Schluss kamen Experten, die sich auf dem European Business Summit in Brüssel trafen.

Nicola Shaw, die Leiterin der britischen National Grid Group, ist jedoch zuversichtlich, dass Verbrennungsmotoren schon bald verschwinden werden. " In unserer Flotte bleiben Pkw in der Regel zwischen fünf und zehn Jahre in Betrieb", erklärt Shaw. "Lastkraftwagen und Busse werden länger gefahren. Die Frage ist, wie häufig Fahrzeuge ersetzt werden, und ich glaube, anfang der 2020er Jahre wird viel schneller umgestellt werden."

Das mag bei Pkw so sein, aber Lkw und andere schwere Nutzfahrzeuge sind im Moment kaum mit Elektromotoren zu betreiben. Außerdem sollten wir uns von der Elektromobilität nicht zu viel erwarten, warnt Neville Jackson von der britischen Beraterfirma Ricardo: "Es gibt kein Fahrzeug, dass keine Abgase verursacht", so Jackson. "Abgase entstehen bei der Materialgewinnung, der Herstellung, der Montage und schließlich bei der Nutzung. Wir müssen aufpassen, dass wir den Abgasausstoß nicht von einem Bereich auf einen anderen verlagern und am Ende gar keinen Unterschied machen."

Ananth Krishnan von der indischen Firma Tata Consultancy glaubt, das für einen lukrativen Elektromobilitätsmarkt grundlegende Erneuerungen erforderlich sind. "Wir müssen mehr über den Risikofaktor nachdenken", so Krishnan. "Uns ist allen klar, dass wir dem Planeten Gutes tun wollen. Doch da ist das übergelagerte Risiko: Ressourcen, Verschmutzung der Umwelt usw. Das ist das überragende Element, aber können wir vor Risiken davonlaufen? Wir sollten die Sache auf den Kopf stellen und uns fragen, was wäre, wenn wir unbegrenzte Rohstoffe und keinerlei Energiekosten hätten. Was würden wir dann anders machen? Das ist der Ausgangspunkt für Innovationen im Bereich saubere Technologie, Verkehr und Umweltschutz."

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