Ministerpräsident Édouard Philippe hat bestätigt: Paris hält an seinem Vorhaben fest, zum kommenden Jahreswechsel auf den monatlichen Lohnsteuerabzug "an der Quelle" umzusteigen
Frankreichs Regierung hält an ihrem Vorhaben fest, zum kommenden Jahreswechsel auf den monatlichen Lohnsteuerabzug umzusteigen.
Das sagte Ministerpräsident Édouard Philippe (Fernsehsender „TF1“). In Zukunft soll die Lohnsteuer, wie etwa in Deutschland üblich, direkt über den Arbeitgeber eingezogen und nicht mehr nachträglich durch den Steuerpflichtigen erklärt werden.
"Ich kann Ihnen sagen, Ihnen garantieren, dass ab 1. Januar des nächsten Jahres die Einkommensteuer an der Quelle erhoben wird und dass das für die Steuerzahler sehr einfach wird."
"Dies ist eine gute Reform," twitterte er, "die sich dem Leben der Franzosen anpassen wird, so dass wir die Franzosen nicht darum bitten müssen, dass sie sich daran anpassen."
ZWEIFEL UND LANGE BANK
Zuletzt waren Zweifel aufgekommen, ob die geplante Reform umgesetzt wird. Präsident Emmanuel Macron hatte die Befürchtung geäußert, eine solche Umstellung könnte ihn weiter Beliebtheit kosten.
Die Unternehmen scheuen die zusätzliche Bürokratie, Steuerzahler den Datentransfer. Und Testergebnisse waren wenig ermutigend: Staatliche Rentenkassen haben das Verfahren schon versuchsweise umgestellt, doch die Datenerfassung erwies sich als mühsam, es gab viele Pannen.
Die Entscheidung zur Reform hatte Präsident François Hollande schon 2015 getroffen, der entsprechende Parlamentsbeschluss fiel im selben Jahr, geplanter Stichtag für die Umstellung sollte der 1. Januar 2018 sein. Präsident Emmanuel Macron verschob die Reform um ein Jahr, um Zeit zur Vorbereitung zu haben.
su