UNO warnt vor nächster Flüchtlingskrise in Europa

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Von Christopher Pitchers
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UN-Hochkommissar Grandi drängt die EU, sich auf die Bereitstellung von humanitärer Unterstützung einzustellen.

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Die Vereinten Nationen befürchten in den kommenden Monaten einen erneuten Anstieg der Zahl der Mitgranten in der EU. Das erklärte der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, Filippo Grandi, bei einem Besuch in Brüssel. Europa habe daher eine wichtige Rolle bei der Bereitstellung humanitärer Unterstützung zu spielen, so Grandi. Grandi kam in Brüssel mit EU-Außenbeauftragtem Josep Borrell zusammen.

Kritik kam von den Rechtskonservativen im Europäischen Parlament. Europa habe derzeit zu viele Probleme zu lösen, erst recht nach der Covid-Krise, sagte der französische Abgeordnete Jérôme Riviere. Daswegen müsse die Botschaft an die Flüchtlinge lauten, dass niemand illegal nach Europa kommen könne.

Bereits am Montag war Grandi mit EU-Innenkommissarin Ylva Johansson zusammengekommen. Dabei hatte Johansson mehr europäische Solidarität bei der Verteilung von Flüchtlingen eingefordert. Am Wochenende waren Tausende Migranten in Booten auf der italienischen Insel Lampedusa gelandet.

Die EU müsse Solidarität üben und die Verteilung von Migranten in Europa gerecht organisieren, so die belgische Grüne Saskia Bricmont. Auch müsse die EU für die Verteilung finanziell aufkommen und sich nicht nur auf die Rückführung von Flüchtlingen konzentrieren.

Die jüngsten Vorschläge der EU-Kommission zur Flüchtlingspolitik müssen noch vom Rat gebilligt werden. Doch angesichts der Krisen in Ländern wie Afghanistan und Libyen drängt die Zeit.

Journalist • Stefan Grobe

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