Der Schmelztiegel der Krim nach dem Votum für Russland

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Von Euronews
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Auf der Krim ist die Entscheidung gefallen: Mehr als 93 Prozent der Bevölkerung stimmten für die Trennung von der Ukraine.

Jewpatorija liegt an der Westküste der Halbinsel am Ufer des Schwarzen Meeres. Die kleine Stadt spiegelt den ethnischen Bevölkerungsmix der Krim wieder: Es gibt Russen, Ukrainer, Tataren und Juden. Das Referendum habe die Menschen gespalten, sagt der Leiter des örtlichen Wirtschaftsvereins Alexander Dzhulay:

“Jetzt sorge ich mich darum, was die Zukunft bringen wird, denn was ich aus der Presse und vor allem aus Gesprächen mit Freunden – von denen viele in Russland leben – schließe, ist, dass unsere Entwicklung im besten Fall stoppen wird und wir uns im schlimmsten Fall sogar zurückentwickeln werden.”

Sanatorien waren zur Zeit der Sowjetunion die große Attraktion der Krim. Sie werden als Gesundheits- und Fitnesszentren für Jedermann genutzt. Viele wurden zu Zeiten der Sowjetunion gegründet. Heute scheinen die Touristen andere Unterkünfte zu bevorzugen, auch wenn die Sanatorien immer noch Leute aus der ganzen ehemaligen Sowjetunion anziehen. Aber es gibt Menschen auf der Krim, die mehr auf die Investitionen im Tourismusbereich schauen.

Die Krim-Tataren waren gegen die Abspaltung. Hotelbesitzerin Dilara Yakubova sorgt sich jetzt um die Zukunft ihres Unternehmens. Sie investierte rund eine Million Euro in den Bau einer neuen Touristikanlage. Ihr Ziel ist es, Touristen aus der EU anhand der Geschichte der Tatarengemeinde eine neue Sicht auf die Krim zu bieten.

Aktuell ist das eigentliche Opfer dieser historischen Veränderung auf der Krim der Tourismusbereich. Die meisten Ressorts sind ausgestorben. In einem fünf Jahre alten Luxushotel in Jalta herrscht gähnende Leere, obwohl es laut Hotelmanagement in dieser Periode eine Menge Gäste, vor allem aus der Ukraine und Russland, geben müsste.

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