Ein Meer aus Lichtern: "Fête des Lumières" in Lyon

Ein Meer aus Lichtern: "Fête des Lumières" in Lyon
Von Euronews
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Anfang Dezember verwandelt "Das Fest der Lichter" die französische Stadt Lyon in ein Gesamtkunstwerk. Die Einwohner danken der Jungfrau Maria, dafür, dass sie die Stadt vor Pest und Cholera bewahrte.

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Alle Jahre wieder rund um den 8. Dezember knipst Lyon die Lichter an zur traditionellen “Fête des Lumières”. Früher waren es Kerzen aus Dank dafür, dass die Stadt vor der Pest verschont wurde. Heute ist das Lichterfest ein mehrtägiges Festival mit faszinierenden Lichtinstallationen, das bis zu drei Millionen Besucher in die französische Stadt lockt.

“Lyon ist diesem Fest sehr verbunden. Es ist quasi Teil des Erbguts, der Geschichte, der Tradition. Und es ist heute auch eine wichtige Attraktion für die Stadt”, sagt der Hauptkoordinator des Festivals, Jean-François Zurawik.

“Lyon terre aux lumieres” heißt die Installation an einem der Hauptaustragungsorte des Festivals, Place des Terreaux. Die vier Häuserfassaden werden mit Riesenprojektionen bespielt. Figuren berühmter Kunstwerke flüchten aus dem Rahmen und vereinen sich zu einem beschwingten Ball.

Gilbert Coudène, einer der Schöpfer des Lichtkunstwerks erklärt: “Der Straßenball ‘la fête populaire’ ist ein Ort, an dem man sich in den Augen der anderen Tänzer widerspiegelt, vor allem die Emotionen und das Licht.”

Zu einem kosmischen Erlebnis lädt die Installation “Laniakea” auf dem Platz Antonin Poncet. Tausende Lichter funkeln, die Geburt eines Sterns, einer ganzen Galaxie, die ebenso schnell wieder erlischt, wie sie erschienen ist, um neuen Konstellationen Platz zu machen.

Der Künstler Jerome Donna bescheibt seine Installation als zart und zerbrechlich. “Es ist ein unglaublich zerbrechliches Werk, wir bewegen uns im Bereich des kaum Wahrnehmbaren, inmitten kristallförmiger Lichtstrukturen.”

Christophe Martine sorgt mitten im Stadtpark Parc de la Tête d’Or für Staunen. Sein märchenhafter Wintergarten “Jardin d’hiver” besteht aus hauchzarten Lichtskulpturen, Pflanzen und Tiere die zum Teil, wie von Geisterhand durch die Lüfte schweben. “Wir wollten eine Märchenwelt erschaffen, in die der Betrachter eintritt, sich von dem, was er sieht überraschen lässt und zu träumen beginnt”, sagt Martine.

Menschen aller Altersgruppen, aus aller Herren Länder lockt das Festival in die Lichterstadt, den eher frostigen Temperaturen zum Trotz. Dass man mitunter dicht gedrängt Schlange stehen muss, nehmen die Meisten in Kauf. euronews-Reporter Michele Carlino sprach mit einigen Besuchern, eine junge Frau aus Maastricht zum Beispiel, die zum ersten Mal auf Festival in Lyon ist. “Ich hatte schon viel darüber gehört und wollte es mir selbst anschauen. Es ist wunderbar.” Andere Besucher Deutschland und sogar Taiwan.

75 Installationen, Projektionen oder Licht-Kunstwerke sind überall in der Stadt zu sehen. Die Meisten findet man in der Innenstadt, an Rhône und Saône und rund um die vielen Baudenkmäler Lyons. Aber auch andere Stadtteile sind hell erleuchtet.

Und wer selber mitmachen möchte, stellt am 8. Dezember ein paar Kerzen ins Fenster.

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