In Athen ist es zu Ausschreitungen bei Protesten von Spargegnern vor dem Parlament gekommen. Mülleimer brannten und ein Wagen eines Fernsehsenders
In Athen ist es zu Ausschreitungen bei Protesten von Spargegnern vor dem Parlament gekommen. Mülleimer brannten und ein Wagen eines Fernsehsenders sowie mehrere Geldautomaten wurden angezündet. Der Polizei zufolge gab es 40 Verhaftungen. Ein Fotojournalist wurde verletzt. Viele der friedlichen Demonstranten verließen den Syntagma-Platz. Es waren die heftigsten Ausschreitungen seit Langem. Dazu euronews-Reporter Apostolos Staikos: “Es begann als friedlicher Marsch gegen die neuen Sparmaßnahmen, aber das Stadtzentrum hat sich schnell in ein Schlachtfeld verwandelt. Vermummte warfen Steine und Molotowcocktails auf die Polizei, die antwortete mit Tränengas.”
Alexis Tsipras hat uns betrogen.
Tausende hatten sich angesichts der Abstimmung im Parlament im Stadtzentrum versammelt. Sie erinnerten an das deutliche “Oxi” (Nein) beim Referendum vom 5. Juli – daran hätte auch der Regierungschef denken sollen, so eine Demonstrantin: “Alexis Tsipras hat uns betrogen. Er hat uns um unsere Hoffnungen betrogen, wir haben wirklich gedacht, dass ihm unser Land wichtig ist. Wir haben gedacht, er ist anders. Wir vertrauen den alten Regierungen, alten Politikern nicht. Er war unsere letzte Hoffnung.”
Ein Demonstrant meint: “Keine Lügen mehr. Wir haben genug davon. Mehr als 200.000 junge Menschen haben das Land verlassen. Sie sind die Zukunft Griechenlands und wir schicken sie in deutsche Fabriken. Wofür? Wir sollten alle in Griechenland bleiben und arbeiten, alle zusammen, vereint.”
Die Proteste wurden von Streiks begleitet. Apotheken blieben geschlossen. Ein Teil der Staatsbediensteten in Krankenhäusern sowie bei Bahn und U-Bahn legte die Arbeit nieder.