Schussresistente Platten für Schulrucksäcke

Schussresistente Platten für Schulrucksäcke
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Von Euronews
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Schüler in Pennsylvania werden mit der Abwehrmaßnahme gegen potentielle Terroristen und Amokläufer ausgerüstet. Neu ist die Idee nicht, und manche finden auch die passive Bewaffnung erschreckend.

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Achtklässler einer katholischen Schule in Chadds Ford, US-Bundesstaat Pennsylvania, haben zum Schuljahresabschluss schusssichere Platten bekommen. Damit sollen sie sich vor Terroristen und Amokläufern schützen. Auch das Personal soll ausgerüstet werden.

"Das ist ein richtig tolles Produkt, das uns schützen kann. Aber hoffentlich brauche ich es nie", freut sich ein Schüler. Wenn doch, ist die Anwendung denkbar einfach: Bei Angriffen von vorne einfach den Schild vor Oberkörper oder Gesicht halten. Bei Angriffen von hinten oder beim Wegrennen vor dem Angreifer den Schutzschild in den Schulrucksack packen.

Für den Chef der Herstellerfirma, Rob Vito, ist das der letzte Schrei in Sachen Sicherheit für amoklaufgeplagte Rektoren: "Schulen und Rektoren im ganzen Land rufen nach Hilfe. Wir glauben, dass dies das Produkt ist, nach dem sie gesucht haben."

Vito spricht vom "ersten Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ballistische Platten an Schüler ausgegeben wurden." Jedoch vergiebt schon seit vergangenem Jahr eine ebenfalls christliche Schule in Miami schussresistente Panels für die Schüler, dort müssen müssen die Eltern allerdings dafür bezahlen.

Manche Experten, auch in den USA, halten das Ganze für Blödsinn. Der Sicherheitsexperte Kenneth Trump, Präsident des landesweiten Dienstes für Schulsicherheit, nannte derlei Ideen schon 2017 "gut gemeint, aber nicht gut durchdacht". "Schusssichere Rucksäcke und Kinder im Angriff auf Attentäter zu trainieren - das durchbricht die Grenzen dessen, was vernünftig ist."

Neu sind solche Ideen nicht. Schon vor Jahren haben Schulen in schusssichere Tafeln investiert, hinter denen sich Lehrer bei Bedarf verstecken können. Während die passive Bewaffnung der Schüler voranschreitet, denkt US-Präsident Donald Trump auch an eine Aufrüstung der Schulen mit aktiven Waffen. Innovativ ist indes auch dieser Vorschlag nicht: Es gibt bereits Schulen in den USA, die Waffen für Lehrer vorhalten – im Schulhaus verteilt, ähnlich der Defibrilatoren, die derzeit überall in öffentlichen Gebäuden aufgehängt werden.

Weitere Informationen

Schüsse an US-Schulen 2018, Zusammenfassung einer waffenkritischen Organisation

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