Belgrad - Schmelztiegel der Kulturen

Belgrad - Schmelztiegel der Kulturen
Von Galina Polonskaya
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Die Hauptstadt Serbiens ist eine der ältesten Städte Europas.

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Eine der ältesten Städte Europas - Belgrad - ist ein Ort voller Kontraste und Energie, ein beliebtes Reiseziel. Man wird nie müde, die Stadt zu entdecken und sich überraschen zu lassen. Als Tor zwischen Ost und West ist Belgrad ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen. Die Hauptstadt Serbiens ist eine der ältesten Städte Europas mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern. Ein Ort, an dem Vergangenheit und Zukunft verschmelzen.

Euronews-Reporterin Galina Polonskaya: "Die Sava fließt hier in die Donau. Seit der Antike führen Handelswege an der Stadt vorbei. Heute ist Belgrad berühmt für seinen Zauber, den die Stadt auf Reisende ausübt."

Bei einem Besuch der Belgrader Festung im Kalemegdan-Park kann man tief in die Vergangenheit eintauchen. Die ersten befestigten Mauern wurden im 3. Jahrhundert v. Chr. von Kelten am Zusammenfluss von Save und Donau errichtet. Später eroberten die Römer den Bau. Insgesamt wurde die Stadtfestung 44 Mal komplett zerstört.

Fremdenführer Milan Drobnjak: "Kalemegdan ist das Herz der Stadt, an diesem Ort kann man wirklich durch die Geschichte reisen. Hier sehen Sie den römischen Teil der Mauer, darüber den mittelalterlichen serbischen Teil und wir laufen auf der österreichisch-ungarischen Mauer".

Um Belgrad gab es insgesamt 122 Kriege. In beiden Weltkriegen wurde die Festung benutzt, um die Stadt zu verteidigen. "In der Ruzica-Kirche in der Belgrader Festung gibt es Kronleuchter, die aus Waffen gefertigt sind - sie sollen die Hoffnung versinnbildlichen, dass es in Belgrad nie wieder Krieg gibt", so der Fremdenführer.

Verschmelzen von Vergangenheit und Zukunft

Auf der anderen Seite des Flusses sticht das moderne Museum für Zeitgenössische Kunst aus der Landschaft heraus. Es wurde in den Sechziger Jahren erbaut.

Nach 10 Jahren Renovierung öffnete das Museum mit der Ausstellung "Sequenzen": Die Kunst Jugoslawiens und Serbiens" mit Werken vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart.

Museumskurator Dejan Sretenovic: "Die Ausstellung zeigt die Bedeutung des jugoslawischen künstlerischen Erbes sowie die Vermischung von Kultur und künstlerischen Codes, die in dem, was wir den jugoslawischen Kunstraum nennen, existierten.

Einen großen Anteil daran hatte Tito. Ein Porträt des jugoslawischen Staatsführers bestimmt das von der amerikanischen Popart inspirierte Bild des serbischen Künstlers Dusan Otasevic.

"Das Werk selbst ist mehrdeutig. Man kann nicht sagen, ob es eine Bestätigung von Titos Personenkult in einer künstlerischen Sprache ist oder eine ironische Distanz ausdrückt. Das ist eine Frage, die man sich noch heute stellen kann", so der Kurator.

Schwelgen im ehemaligen Zigeunerviertel

Titos Gäste, Staats- und Ministerpräsidenten, speisten in der Skadarlia, einer der schönsten Straßen Belgrads. Sie ist 400 Meter lang und bekannt für ihre alteingesessenen Restaurants, unermüdliche Musiker und böhmischer Vergangenheit. Der serbische Schriftsteller Goran Gocic erzählt aus dem Nähkästchen:

"Im frühen 19.Jahrhundert war das hier ein Zigeunerviertel, nach und nach zogen Belgrader Künstler hierher wie beispielsweise Djura Jaksic. Er ist ein bekannter serbischer Maler und Schriftsteller, der in dieser Straße in diesem Haus lebte.

Das Restaurant "Drei Hüte" wurde 1864 eröffnet und Djura Jaksic verbrachte hier seine Nächte mit den Schauspielern und Künstlern vom nahe gelegenen Theater.

Schauspielerin Hana Selimovic: "Belgrad ist eine Stadt voller Widersprüche, einige davon sind unvereinbar und existieren doch nebeneinander. Diese ganzen Unterschiede lassen die Stadt pulsieren. Es entsteht eine Magie, die jedem, der nach Belgrad kommt, das Gefühl gibt, zu Hause zu sein."

Alter Prunk und neue Projekte

Das zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Gebäude der Belgrader Genossenschaft war einer der ersten Paläste in Belgrad. Vor hundert Jahren residierten hier Banken und Geschäfte.

Architektin Aleksandra Sevic "Die Architekten hatten die schwierige Aufgabe, auf einem sehr unregelmäßigen Fundament ein Gebäude zu errichten, das vor allem die Macht und Wichtigkeit der Belgrader Genossenschaft als Banken- und Versicherungsanstalt der Händler zeigen sollte."

Heute beherbergt das Genossenschaftsgebäude die Zukunft der Stadt: Die Belgrader "Waterfront" ist eines der größten Immobilienprojekte Europas. Dazu gehören das größte Einkaufszentrum der Region, Luxushotels, Büros und Wohnraum für 14.000 Einwohner. Das erste Wohnhaus soll diesen Sommer fertig werden.

Waterfront-Manager: Nikola Nedeljkovic: "Die Grundidee des Projekts ist, die Menschen wieder mit dem Wasser zu verbinden, dieses vernachlässigte Gebiet direkt am Wasser wiederzubeleben und die Menschen so nah wie möglich ans Wasser zu bringen.

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Nachtleben in Belgrad

Belgrad schläft nie - jeder findet hier etwas für seinen Geschmack. DJ Nexie zeigt uns einen der beliebtesten Klubs:

"Wir sind in Sava Mala, hier findet das Belgrader Nachtleben statt. Es ist ein alter Stadtteil, aber heute wirklich bekannt für seine Klub-Szene. Der perfekte Ort, um den Puls Belgrads zu spüren. Das Nachtleben in Belgrad ist etwas besonders, aufgrund der Einwohner von Belgrad - wir Serben leben für die Party und die Party endet nie."

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