Mit Schnüffel-Flugzeug Umweltsündern auf der Spur

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Von Stefan Grobe
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Belgische Küstenwache überprüft Schiffe in der Nordsee auf Einhaltung von Emmissions-Gesetzen - aus der Luft

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Letzte Vorbereitungen zum Start.

Die Crew dieses Flugzeugs der belgischen Küstenwache hat einen besonderen Auftrag: Umweltverschmutzer auf Schiffen aufzuspüren.

Dazu ist die Maschine mit Hochtechnologie vollgestopft.

"Das ist die Schnüffelsonde, angebracht hinter dem Piloten", sagt Ward Van Roy, der Bordexperte. "Die Sonde saugt Luft von einem Testobjekt ein und misst ständig Kohlendioxid und Schwefeldioxid. Aufgrund dieser Daten können wir den Schwefelgehalt bestimmen."

Eine weitere Schnüffel-Mission über der Nordsee wird startklar gemacht.

Von Ostende geht es in Richtung einer der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt.

In der ersten Jahreshälfte hat dieses Hi-Tech-Flugzeug den Rauch von 785 Schiffen untersucht. Davon waren 48 verdächtig. Den Verantwortlichen drohen Anklage und hohe Geldstrafen.

Die Crew hat ein erstes Ziel aufgespürt. Dann werden die Emissionen des Schiffes aufgesaugt und getestet, ob sie EU-Normen einhalten.

"Wir haben herausgefunden, dass dieses Schiff Treibstoff mit einem Schwefelgehalt von 0,1 Prozent benutzt. Ist also alles in Ordnung", sagt Ward Van Roy.

Belgien ist in dieser Technologie zum Aufspüren von Umweltverschmutzern führend.

Interesse äußerten bereits andere EU-Staaten, aber auch China und Kanada.

"Zusammen mit Dänemark sind wir die einzigen, die in Europa diese Schnüffelflugzeuge einsetzen", sagt Ronny Schallier, der Leiter des Einsatzteams. "Weltweit gibt es ein großes Interesse, da wir die ersten sind, die diese Flüge praktizieren."

Das Team wird seine Arbeit ausdehnen - auf Nitrogen-Emissionstests. Hier kommen 2021 schärfere Gesetze.

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