Kurz vor Beginn: Viel Aufregung um Filmfestspiele in Venedig

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Von Euronews mit dpa
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Zu viele Männer, zu wenig Frauen: Das Filmfestival in Venedig sorgt für ordentlich Gesprächsstoff.

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Venedig putzt sich für die Filmfestspiele heraus. Bereits zum 76. Mal werden sie in der italienischen Lagunenstadt veranstaltet - großer Starandrang ist sicher.

Für viel Wirbel hatte im Vorfeld die Ankündigung gesorgt, dass Roman Polanskis neuer Film "J'accuse" auf dem Festival präsentiert wird. Der Regisseur und Produzent wird von der US-Justiz noch immer wegen Sex' mit einer Minderjährigen verfolgt.

"Ich bin kein Richter", sagt Festivalleiter Alberto Barbera. "Es ist nicht meine Aufgabe, zu entscheiden, ob es richtig oder falsch ist, Polanski ins Gefängnis zu stecken. Ich bin Filmkritiker und der einzige Weg, mit solchen Situationen umzugehen, ist, herauszufinden, ob der Film gut genug ist, Teil eines Festivals zu sein."

Daneben sorgt der Anteil der von Frauen gedrehten Filme auf dem Festival für Diskussionsstoff. Wie bereits im letzten Jahr steht Leiter Alberto Barbera wegen einer zu hohen Männerquote in der Kritik.

"Dieses Jahr gab es rund 2.000 Einreichungen - 23 Prozent davon waren Filme von Frauen", so Barbera. "25 Prozent der während des Festivals gezeigten Filme sind von Frauen gemacht - das entspricht dem durchschnittlichen Anteil im Filmgeschäft. Es stimmt, wir haben nur zwei Filme von Frauen im Hauptwettbewerb. Aber das einzige ausschlaggebende Kriterium für die Auswahl eines Films ist dessen Qualität."

Feststeht: Bei den Filmfestspielen in Venedig laufen wieder große Schauspielerinnen und Schauspieler über den roten Teppich - so werden zum Beispiel Scarlett Johansson, Brad Pitt, Johnny Depp oder auch Meryl Streep erwartet.

"Wir haben viele große Talente, große Stars - besonders aus dem amerikanischen Kino, aber natürlich nicht nur", erklärt Barbera.

Schauspielerin Julie Andrews, die einst Mary Poppins mimte, und der spanische Regisseur Pedro Almodóvar erhalten den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Vorsitzende der Jury ist die argentinische Filmemacherin Lucrecia Martel. Insgesamt 21 Filme sind im Rennen um die Hauptpreise.

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