"In sehr schlechtem Zustand": Zehn Tiger hingen tagelang an Grenze fest

Einer der eingesperrten Tiger an der polnisch-weißrussischen Grenze
Einer der eingesperrten Tiger an der polnisch-weißrussischen Grenze Copyright Reporter/Ryszard Godlewski via REUTERS
Von Euronews mit dpa
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Tagelang waren neun Tiger in einem Transporter an der polnischen Grenze zu Weißrussland eingesperrt. Jetzt konnten sie nach Posen weiterreisen. Einer überlebte die Reise nicht.

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Tagelang waren neun Tiger in einem Transporter an der polnischen Grenze zu Weißrussland eingesperrt. Jetzt sind sie sicher im Zoo Posen angekommen. "Die Tiger sind in einem sehr schlechten Zustand, einer hat die Reise vermutlich nicht überlebt. Sie brauchen Behandlung und vor allem Futter", schrieb der Posener Oberbürgermeister Jacek Jaskowiak am Donnerstag auf Facebook.

Die Raubkatzen saßen in einem Transporter fest, dem weißrussische Grenzschützer mangels Papieren die Einreise verweigert hatten. Laut Transportdokumenten war der Lastwagen von Italien aus in die Nordkaukasusrepublik Dagestan in Russland unterwegs. Medienberichten zufolge waren die Tiere für einen Zirkus bestimmt.

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei

Tierärzte des polnischen Zoos waren am Tag zuvor an die Grenze gefahren, um die Tiger zu retten. Sie fanden die neun Tiger im Zustand völliger Erschöpfung vor. Ein zehntes Tier war bereits wegen Darmkomplikationen verendet. Eine Obduktion ergab, dass die Tiger unterwegs offenbar nur mit für sie unverträglichem Hühnerfleisch gefüttert wurden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Tierquälerei.

Der Zoo in Posen will die Raubkatzen nun aufpäppeln. Da die Kapazitäten dort zur Versorgung nicht ausreichen, wurde zwei Tiger gleich nach ihrer Ankunft in einen anderen Zoo gebracht. Langfristig ist geplant, die Tiger in ein Tierasyl in Spanien zu bringen.

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