"Risiko einfach zu hoch": Kein Oktoberfest 2020

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Das Oktoberfest findet wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr nicht statt. Das gaben Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) am Dienstag bekannt.

"Unglaublich schade"

"Es tut uns weh, es ist unglaublich schade", so Söder. Aber das Risiko zur Durchführung der Wiesn in diesem Jahr sei "schlicht und einfach zu groß". Bei solchen Festen sei wegen der hohen Ansteckungsgefahr größte Sensibilität gefragt. Es sei zu schwer, im Rahmen der Wiesn die Hygienebestimmungen einzuhalten.

Reiter sagte, es sei ein emotional schwieriger Moment, und es sei auch ökonomisch ein schwieriger Moment für die Stadt. Die Wiesn 2020 sollte vom 19. September bis zum 4. Oktober stattfinden. Rund sechs Millionen Besucher aus aller Welt wurden dazu erwartet.

Spätestens seit Bund und Länder beschlossen hatten, Großveranstaltungen bis Ende August zu verbieten, war klar, dass es für das größte Volksfest der Welt nur knapp drei Wochen später kaum eine Chance gibt.

Noch Ende März hatte es geheißen, man wolle so spät wie möglich entscheiden - Ende Mai oder spätestens Anfang Juni. Dann hätten die Zulassungen für Wirte, Schausteller und Marktkaufleute durch die Stadt erteilt werden müssen. Anfang Juli hätte der Aufbau begonnen.

Wirtschaftswert von rund 1,2 Milliarden Euro

Die Absage ist für die Wirtschaft ein schwerer Schlag. Nicht nur Schausteller, Wirte und Budenbesitzer auf dem Volksfest selbst, sondern auch Hotels, Gaststätten, Taxifahrer und Einzelhändler profitieren von dem Volksfest. Die Wiesn 2019 hatte nach Angaben der Stadt einen Wirtschaftswert von rund 1,23 Milliarden Euro.

Schon im 19. Jahrhundert war das Oktoberfest wegen einer Seuche ausgefallen: Wegen der Cholera wurde das Fest 1854 und 1873 abgesagt. Auch zu Kriegszeiten gab es oft keine Oktoberfeste: Während der Weltkriege wurde das Volksfest gestrichen, ebenso 1923 in der Phase der Hyperinflation.