Mehr als 20 Trainer werden beschuldigt.
Ihr Buch hat im Februar die französische Eiskunstlaufszene erschüttert: Darin erhob die frühere Eiskunstläuferin Sarah Abitbol schwere Missbrauchsvorwürfe gegen ihren Ex-Trainer. Enthüllungen, die den Sport schockierten und zum Rücktritt des Präsidenten des französischen Eissportverbandes Didier Gailhaguet führten. Jetzt hat das Sportministerium zusammen mit der Generalinspektion für Bildung, Sport und Forschung eine Untersuchung eingeleitet: Danach sind mehr als 20 Trainer mit Gewalttaten belastet. 12 von ihnen werden verdächtigt, "sexuelle Belästigung oder Übergriffe" begangen zu haben. Sieben weitere werden der "körperlichen oder verbalen Gewalt" verdächtigt.
"Die Untersuchungen zeigen, dass am Schlittschuhlaufen minderjährige Sportler, Kinder, beteiligt sind, wobei die Beziehungen zwischen Trainern und Schlittschuhläufern von starker Autorität geprägt sind, was es für Kinder noch schwieriger macht, ihnen zu entkommen", sagt der Wissenschaftler Philippe Liotard.
Der auf das Thema spezialisierte Forscher ruft auch zur Sensibilisierung der Sportverbände auf:
_"Wir müssen Instrumente schaffen, damit Opfer ihre Stimme erheben und sich helfen lassen können, um gegebenenfalls Sanktionen zu verhängen, wenn es Beweise für Fehlverhalten gibt, und drittens müssen wir die Schulungen verbessern und das Bewusstsein schärfen, um das aufzubauen, was ich kollektive Wachsamkeit nenne."
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Wachsamkeit auf allen Ebenen - um das bisherige Gesetz der Omertá zu brechen.