Europa wartet auf den Wiederaufbau

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Copyright Aurore Martignoni/(C) Aurore Martignoni
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Von Stefan Grobe
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Brüssel sieht die EU für die kommenden wirtschaftlichen Herausforderungen gut gerüstet - es darf nur keine neuen Lockdowns geben

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Die Wirtschaft Europas hat Schwierigkeiten, sich zu erholen. Die Krise ist alles andere als vorbei.

Während in einigen Regionen die Infektionsrate wieder zunimmt, wächst die Befürchtung, es könne erneut zu strikten Quarantäne-Maßnahmen kommen - mit den entsprechenden wirtschaftlichen Folgen.

Doch auf dem Brussels Economic Forum gab sich Kommissions-Vizepräsident Valdis Dombrovskis hoffnungsvoll, eine Situation wie im März vermeiden zu können.

Man habe es mit einer Pandemie zu tun, und da gehe es in erster Linie um medizinische Empfehlungen. Denen seien die Mitgliedsstaaten im Frühjahr gefolgt, und denen würden sie auch im Herbst folgen.

Derzeit gebe es indes keinerlei Empfehlung, zu allgemeinen Quarantäne-Bestimmungen zurückzukehren. Hoffentlich werde dies auch so bleiben.

An der wirtschaftlichen Front sieht sie EU-Kommission Fortschritte. Die bisherigen Maßnahmen funktionierten.

Wenn man die Lage in Europa mit der in den USA vergleiche, so stehe man sehr viel besser da, meint Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Und das trotz aller Probleme auf dem Arbeitsmarkt.

Amerika sei sehr viel schlimmer dran.

Doch in der Debatte über die Form des Aufschwungs wird nicht mehr von einer kurzfristigen Rückkehr zu Vorkrisen-Verhältnissen gerechnet.

Stattdessen werde es wohlhabenden Bürgern rascher wieder besser gehen als einkommensärmeren Gruppen.

Deutschland kann dabei seine Finanzkraft zur Stärkung der Wirtschaft einsetzen, während Italien weiter zurückfällt.

Der EU-Wiederaufbaufonds soll indes genau diese unterschiedlichen Entwicklungen verhindern, so der Ratspräsident.

Er sei überzeugt, dass die Mobilisierung von 1800 Milliarden Euro für den wirtschaftlichen Wiederaufbau in Europa allen Branchen in allen Mitgliedsstaaten zugute kommen werde, vor allem denjenigen, die am stärksten von der Pandemie getroffen worden seien, sagt Charles Michel.

Dies sei Ausdruck des politischen Willens in Europa, künftig noch mehr Solidarität zu zeigen.

Europa hat einen Plan, die Wirtschaft wieder zu öffnen und die Menschen wieder an die Arbeit zu lassen.

Ob dieser Plan angesichts bestehender Unsicherheiten ausreicht, muss sich aber erst noch zeigen.

Weitere Quellen • Darren McCaffrey

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