Kampf gegen Corona: EU stellt neuen Koordinierungsplan vor

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen Copyright Virginia Mayo/AP Photo
Von Euronews
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Der EU-Koordinierungsplan sieht vor, dass u.a. 100 Mio. Euro für Antigen-Schnelltests bereitgestellt werden. Corona-Warn-Apps sollen grenzüberschreitend nutzbar sein.

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Steigende Infektionszahlen, immer mehr Covid-19-Patienten in Krankenhäusern, und auch die Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus schnellen nach oben - fast überall in Europa.

Erneut appelliert die Europäische Union, die EU-Länder müssten besser zusammenarbeiten. Einen weiteren Flickenteppich will man unbedingt vermeiden.

Wir sitzen alle in einem Boot, kein Mitgliedsstaat wird sicher aus der Krise herauskommen, solange nicht alle gemeinsam arbeiten. Deshalb betonen wir nach wie vor, wie wichtig Zusammenarbeit, Koordination und Solidarität ist.
Ursula von der Leyen
EU-Kommissionspräsidentin
  • Der neue Koordinierungsplan der EU sieht vor, dass 100 Millionen Euro für Antigen-Schnelltests bereitgestellt werden. Ergebnisse sollen so schon innerhalb von Stunden und nicht erst nach Tagen übermittelt werden.
  • Corona-Warn-Apps und solche zur Kontaktverfolgung sollen grenzüberschreitend nutzbar sein.
  • Die Entwicklung sicherer und wirksamer Impfstoffe will man vorantreiben und EU-weit gemeinsame Quarantäne-Ansätze entwickeln.
  • Außerdem sollen die sogenannten Green Lanes ausgebaut werden, um einen Güterverkehr über Grenzen hinaus zu gewährleisten.
Die Situation ist sehr ernst und es besteht die Gefahr, dass sie sich noch verschlimmert, wenn wir keine drastischen Maßnahmen ergreifen. Die Zukunft liegt in unseren Händen. Die Zahlen sind erschütternd. Wir dürfen nicht vergessen, dass es hier um echte Menschen geht.
Innerhalb der EU sind eine Million Menschen infiziert, die Zahl der Todesfälle steigt. Vergangene Woche etwa ein Drittel mehr als in der Woche zuvor, was bedeutet, dass pro Tag 1000 Europäer an Covid-19 gestorben sind. Noch einmal: Es geht hier um echte Menschen.
Peter Piot
EU-Sonderberater

Im Interview mit Euronews verteidigt EU-Ratspräsident Charles Michel die im Sommer getroffenen Entscheidungen zur Lockerung der Beschränkungen, sagt jedoch auch, dass im Sommer Fehler gemacht wurden.

Das stimmt im Nachhinein. Wir können nicht sagen, dass alles perfekt gemacht wurde, das ist klar. Doch wenn wir uns gleichzeitig an die Atmosphäre in Europa, im Juni und Juli erinnern - das war eine Zeit, als sich die Lage in vielen Ländern wieder stabilisierte. Das Interesse, das soziale und wirtschaftliche Leben wieder in Gang zu bringen, war groß. Das sind die Herausforderungen, vor denen wir stehen.
Charles Michel
EU-Ratspräsident

Durch den neuen Koordinierungsplan kann das Virus nicht unmittelbar eingedämmt werden. Die EU-Mitgliedsstaaten treffen eigenständig Entscheidungen. Die Europäische Union will die Länder nun dazu bewegen, effektiver zu arbeiten.

Doch EU-Pläne wurden schon einmal ignoriert. Brüssel hofft, dass die Staats- und Regierungschefs diesmal zuhören und handeln werden.

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