Zirkusartisten protestieren: Überleben als Drahtseilakt

In bunten Kostümen und mit Karussell-Pferden haben Zirkusleute in Rom gegen die Einschränkungen ihres Gewerbes protestiert. Sie fordern, dass ihre Geschäfte nach mehr als einem Jahr Corona-Schließung wieder für das Publikum geöffnet werden dürfen. An den landesweiten Demonstrationen für Zirkus, Wandershows und andere Unterhaltungsangebote beteiligten sich auch Mitarbeiter von Freizeitparks.
Vinicio Canestrelli Togni, Direktor des Lidia Togni National Circus:
"Wir hoffen wirklich, die Aufmerksamkeit der Regierung zu gewinnen und mit diesem friedlichen Protest von uns allen, den Wanderbühnen, dem Zirkus, den Achterbahnarbeitern und allen Showbusiness-Arbeitern in Italien wieder loszulegen."
Die Showleute forderten mehr finanzielle Unterstützung von der Regierung – sie kämpften ums Überleben. Außerdem sei die Öffnung von Zirkussen und Vergnügungsparks im Freien für das Publikum sicher.
Shawnee Errani, Turnerin beim Circus Errani di Fagiolino:
“Diese Zeit war wirklich hart, sehr hart, weil wir unsere Kunst nicht rund um die Welt darbieten können oder in Italien – das fehlt uns sehr.”
Außerdem protestierten Schüler, Lehrer und Eltern gegen den Fernunterricht. Millionen Kinder und
Jugendliche in Italien haben seit langem hauptsächlich Fernunterricht. Die Regierung in Rom hatte kürzlich versprochen, die schrittweise Öffnung der Schulen nach Ostern zu prüfen.
Die Corona-Zahlen in Italien sind höher als in Deutschland, in einigen Regionen sinken sie aber gerade wieder etwas.
su mit dpa