Präsident Nordmazedoniens warnt vor Grenzdebatten für den Balkan

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Von Jack Parrock
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Präsident Pendarovski hofft zudem auf eine baldige Aufnahme der EU-Beitrittsverhandlungen.

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Neue Grenzverläufe im Westlichen Balkan sind für den Präsident von Nordmazedonien ein Katastrophenszenario. Gerüchte über ein Papier, das in Brüsseler Kreisen zirkulieren soll und eine Teilung Bosnien-Herzegowinas vorschlägt, hört Stevo Pendarovski mit großer Sorge.

In einem exklusiven Interview mit Euronews erklärte er:

"Als jemand, der das Ganze miterlebt hat, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie die Menschen in Bosnien-Herzegowina, kann ich ihnen versichern, dass am gleichen Tag, an dem sie die Grenzen im Balkan ändern, noch am selben Nachmittag, ein Blutbad ausbricht. So einfach ist das."

Aus EU-Kreisen verlautete, dass jegliches Dokument, das Grenzänderungen vorschlägt, keine Beachtung verdient.

Präsident Pendarovski hat seinen zweitägigen Brüsselbesuch am Mittwoch beendet. Er hatte gehofft, die EU-Führung von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Beitrittsverhandlungen mit seinem Land endlich zu beginnen.

Derzeit blockiert das Bulgarien, wegen eines Streits über das Kulturerbe und ob das Mazedonische vom Bulgarischen abstammt.

Dazu der Präsident:

"Diese ganze Angelenheit kommt mir so weltfremd und realitätsfern vor im Zusammenhang mit unseren Beitrittsbemühungen... Rechtsstaatlichkeit, Korruption, das sind die Themen über die gesprochen werden muss. Wir sind dazu bereit."

Nach den jüngsten Wahlen in Bulgarien dauern die Verhandlungen zu einer Regierungsbildung noch an, es ist also möglich, dass sich die Haltung Sofias ändern wird.

Nordmazedonien hatte bereits einer Namensänderung des Landes zugestimmt, um das griechische Veto zu überwinden.

Journalist • Andreas Rogal

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