Streiks in Deutschland am 27. März: Keine Fernzüge und Flüge am Montag - bis auf BER

Proteste in Hamburg an diesem Donnerstag
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Von Euronews mit dpa, AP, AFP
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Am Montag sollen in Deutschland keine Züge und keine Busse unterwegs sein, wenn es nach dem Willen der Gewerkschaften im öffentlichen Verkehr geht. Verdi und EVG rufen zu einem nationalen Warnstreik auf.

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Am Montag wird ganz Deutschland von Warnstreiks - vor allem bei der Bahn und im ÖPNV - betroffen sein, es soll der größte Streik seit 30 Jahren werden. Zu dem Mega-Streik aufgerufen haben die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) aufgerufen. Da auch Beschäftigte der Flugsicherheit in den Streik treten wollen, wird zudem der Flugverkehr betroffen sein.

Wann und warum wird in Deutschland gestreikt?

"Es wird im gesamten Bundesgebiet zu starken Verzögerungen bis hin zum Erliegen der Verkehrsdienste in allen genannten Bereichen kommen", heißt es in einer EVG-Mitteilung. "Der ganztägige Streik beginnt in der Regel in der Nacht vom 26. auf den 27. März um 00.00 Uhr und endet um 24.00 Uhr."

Der Flughafen München setzte aber bereits am Sonntag den reguläreren Passagier- und Frachtverkehr aus. Auch am Dienstag kann der öffentliche Verkehr noch teilweise betroffen sein.

Mit der Protestaktion wollen die Gewerkschaften ihre Forderungen nach mehr Lohn in den aktuellen Tarifverhandlungen untermauern. Der Streik bei der Deutschen Bahn hatte sich schon länger angedeutet. Die Gewerkschaft EVG fordert für die Beschäftigen mindestens 650 Euro mehr pro Monat - und 12 Prozent mehr für alle.

Ver.di: "Das hat es in dieser Form noch nie gegeben"

Ver.di schreibt zu dem geplanten Protest: "Das hat es in dieser Form noch nie gegeben: Aus Protest gegen unzureichende Angebote in den Tarifauseinandersetzungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen und für die Beschäftigten von Gesellschaften der Deutschen Bahn AG legen die Mitglieder der DGB-Mobilitätsgewerkschaften ver.di und EVG am kommenden Montag (27. März) gemeinsam die Arbeit nieder."

Streiks im öffentlichen Nahverkehr sind in den Bundesländern Hessen, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Sachsen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Bayern geplant. Auch an den Flughäfen sowie bei der Autobahngesellschaft und in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung wird es laut Gewerkschaften zu Ausfällen kommen.

Der Zugverkehr in Deutschland kommt fast zum erliegen

Der deutsche Bahnbetreiber Deutsche Bahn teilte am Donnerstag mit, dass am Montag gar keine Fernverkehrszüge verkehren, auch am Dienstag werden "zahlreiche Züge" ausgefallen. Sie haben Passagiere aufgefordert, ihre Reisen zu verschieben. Auch der Regionalverkehr wird großflächig eingestellt.

In einer Erklärung heißt es: „Dies wird den gesamten deutschen Bahnbetrieb betreffen, da Mitarbeiter aus allen Bereichen der Deutschen Bahn und anderer Bahnunternehmen zum Streik aufgerufen wurden … Der Fernverkehr der Deutschen Bahn wird daher komplett eingestellt. "

„Nach Angaben der Gewerkschaft sind erste Auswirkungen von Streiks der Beschäftigten bereits am Sonntagabend möglich. Auch am Dienstag werden zahlreiche Züge wegen der Nachwirkungen des Streiks ausfallen“, hieß es weiter.

Mehr Informationen zum Zugverkehr an den Streiktagen finden sie hier.

Welche deutschen Flughäfen sind vom Streik betroffen?

Der Flugverkehr auf allen Flughäfen mit Ausnahme von Berlin ist vom Streik betroffen. Der Flughafen München setzt bereits kommenden Sonntag und dann auch am Montag den reguläreren Passagier- und Frachtverkehr aus.

Deutschlands größter Flughafen, der Flughafen Frankfurt, hat nach eigenen Angaben am Montag alle Flüge abgesagt. „Alle Aufgaben, die einen vollen Flugbetrieb ermöglichen, sind wegen des Streiks ausgesetzt“, teilte die Flughafenbetreibergesellschaft Fraport mit.

Der Flughafen München, das zweitgrößte Drehkreuz des Landes, hat ebenfalls angekündigt, dass es am Sonntag und Montag überhaupt keine Passagierflüge geben wird. Auch die Flughäfen Bremen, Dortmund, Hamburg und Stuttgart haben alle Flüge – sowohl Starts als auch Landungen – gestrichen, weitere Flughäfen werden voraussichtlich folgen.

Der Düsseldorfer Flughafen hat Passagiere davor gewarnt, bis Dienstagmorgen mit schwerwiegenden Störungen zu rechnen, da fast alle Flüge am Montagmorgen gestrichen wurden. Der Flughafen hat den Passagieren geraten, das Handgepäck auf ein Minimum zu beschränken, um weitere Verzögerungen bei den Sicherheitskontrollen zu verringern, falls ihr Flug doch stattfinden wird.

Auch am Flughafen Köln/Bonn wird mit massiven Störungen gerechnet. An den Flughäfen Leipzig und Dresden wurden alle innerdeutschen Flüge gestrichen. Während der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden nicht mit Annullierungen rechnet, sollten sich die Passagiere auf längere Wartezeiten einstellen, da das Personal der Sicherheitskontrolle streikt. Passagierflüge am Flughafen Nürnberg wurden gestrichen.

Reisenden wird empfohlen, sich direkt an ihre Fluggesellschaft zu wenden, um herauszufinden, ob ihr Flug durchgeführt wird.

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