Mehr als 300 Opern beruhen mehr oder weniger auf Shakespeares Werken. Professor Julie Sanders von der Universität in Newcastle erklärt, warum der
Vom 17. Jahrhundert bis heute gibt es viele, ganz unterschiedliche Musikstücke, die auf Shakespeares Theaterstücken und Gedichten beruhen.
Mehr als 300 Opern beruhen mehr oder weniger auf Shakespeares Werken. Professor Julie Sanders von der Universität in Newcastle erklärt, warum der Dramatiker so viele Komponisten inspiriert hat: “Shakespeares Einfluss auf die Musik begann sobald seine Stücke im London der Frühen Neuzeit aufgeführt wurden. Vom 17. Jahrhundert bis heute gibt es viele, ganz unterschiedliche Musikstücke, die auf seinen Theaterstücken und seinen Gedichten beruhen. Für mich hat nicht nur Shakespeare diesen Komponisten und Künstlern etwas gegeben. Sie haben auch etwas zurückgegeben, denn sie haben ihre eigenen kreativen Werke geschaffen. Im 17. Jahrhundert haben wir z.B. die Semi-Oper “The Fairy Queen” von Henry Purcell. Sie ist eine Version des Sommernachtstraums mit Tanz, Musik, Liedern und Rezitativen. Und dann gibt es noch die großartigen Opern. Die großen epischen Opern von Verdi: Macbetto und Otello, die einfach einzigartig und spektakulär sind. In gewisser Weise sind sie eine kritische Interpretation von Shakespeares Stücken. Sie vermitteln die Geschichte mit Gesängen, Tanz und Musik. Das ist zumindest meine Auffassung dieser Werke. Und im 20. Jahrhundert gibt es natürlich andere, intimere Opern, die eher der Avantgarde angehören: “Der Sommernachtraum von Benjamin Britten z.B. Hinzukommt, dass sich dann auch alle Interpretationen gegenseitig beeinflussen! Musikalische Versionen von Shakespeares Werken beeinflussen sich gegenseitig, sie unterhalten sich und haben eine ähnliche Beziehung wie zu Shakespeares Stücken.”
Glorious Al Bustan Festival: Otello vs. Otello (Rossini & Verdi). #ShakespeareLivespic.twitter.com/tGE6iWEeeZ
— Hugo Shorter (@HugoShorter) 23. Februar 2016
Und was macht Shakespeare zu einem Zeitgenossen? Sanders zufolge versuchte Shakespeare sich zu seiner Zeit mit den damals wichtigen Themen auseinanderzusetzen. “Wenn er Theaterstücke schrieb, wurden sie nicht im Zentrum von London aufgeführt, sondern in kleineren Häusern. Er war radikal in seinen Werken. Er stellte vieles in Frage, u.a. die Politik. Er nutzte die Bühne, um Diskusionen zu führen und anzustoßen. Dadurch fühlen wir uns ihm heute so nahe. Denn er sprach Themen wie Rasse, Identität, Macht, Monarchie und Staat an. Es gibt also Parallelen und das macht die Interpretationen und Bearbeitungen der Shakespeare Werke so interessant und aussagekräftig,” so Sanders.
Prof. Julie Sanders lecture on #Shakespeare & #Music
— Eva Maria (@Variae) 19. Februar 2016lbBritish</a> <a href="https://twitter.com/albustanfest">
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