Der Einsatz der US-Nationalgarde in Los Angeles auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump sorgte für Empörung. Prominente reagierten auf die hitzige Situation und kritisierten die Abschieberazzien der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE).
Nachdem Donald Trump die Nationalgarde nach Los Angeles entsandt hat, haben sich Künstler gegen die Abschiebeaktionen der US-Einwanderungsbehörde ICE ausgesprochen und den Demonstrierenden in L. A. Unterstützung angeboten.
Wie Euronews berichtet, hat Trump weitere 2.100 Mitglieder der Nationalgarde und 700 US-Marines in die von den Behörden als Task Force 51 bezeichnete Einheit entsandt, die angesichts der anhaltenden Unruhen in Los Angeles für eine "kontinuierliche Überwachung des Gebiets" sorgen soll.
Viele Prominente haben in den sozialen Medien Nachrichten gepostet, in denen sie die Demonstranten unterstützen und den Einsatz der Nationalgarde kritisieren, darunter Eva Longoria und Mark Ruffalo.
Longoria drückte auf Instagram ihre Frustration aus und bezeichnete die Aktionen als "unamerikanisch", während Ruffalo eine lange Nachricht auf Instagram mit der Bildunterschrift teilte: "Wenn Leute aus der Arbeiterklasse auf die Armen und andere Leute aus der Arbeiterklasse losgehen, weiß man, dass man in einer Oligarchie lebt."
Er fügte hinzu: "Der Milliardär an der Spitze nimmt euch aus wie eine Weihnachtsgans, und ihr macht euch Sorgen, dass die Ärmsten der Armen euer Leben ruinieren? Ihr zielt mit euren Waffen in die falsche Richtung... Der Präsident ist ein Gauner."
Ruffalos Beitrag ging viral und erhielt bis zu 200.000 Likes - auch von anderen Prominenten, darunter Jennifer Garner und Halle Berry.
Billie Joe Armstrong von Green Day postete am Wochenende auf Instagram eine Szene von einem der Proteste in LA, die er mit einem Mittelfinger-Emoji und einem Eiswürfel-Emoji versah, während Tyler, The Creator in seiner Instagram-Story schrieb: "FUCK ICE".
Auch die Sängerin und Schauspielerin Reneé Rapp verurteilte das Vorgehen der ICE und schrieb: "Fuck ICE fuck this administration fuck all of y'all who are complicit in ensuring that this happened this is a fucking disgrace" (Sie alle, die Sie mitschuldig daran sind, dass dies geschehen ist, es ist eine Schande).
Eine der bemerkenswertesten Reaktionen kam vom Oscar-prämierten Singer-Songwriter Finneas, dem Bruder von Billie Eilish, der selbst an den "sehr friedlichen Protesten" teilnahm und behauptete, von den Behörden mit Tränengas angegriffen worden zu sein.
"Bei dem sehr friedlichen Protest in der Innenstadt wurde fast sofort Tränengas eingesetzt. Sie stacheln dazu an", schrieb er auf Instagram.
Finneas postete auch einen Clip, der zu zeigen schien, wie eine Reporterin, Lauren Tomasi, von den Ordnungskräften mit einem Gummigeschoss ins Bein geschossen wurde, während sie vom Tatort berichtete.
Die mit einem Grammy ausgezeichnete Rapperin Doechii sprach sich gestern Abend bei den BET Awards 2025 gegen die Razzien gegen Einwanderer in Los Angeles aus.
In ihrer Rede sagte Doechii, sie fühle sich zwar durch die Auszeichnung "geehrt", wolle aber "ansprechen, was gerade außerhalb des Gebäudes passiert".
"Es gibt rücksichtslose Angriffe, die im Namen von Recht und Ordnung Angst und Chaos in unseren Gemeinden verbreiten", fuhr sie fort und verwies auf Trumps Einsatz der Nationalgarde.
"Trump setzt militärische Kräfte ein, um einen Protest zu beenden", fügte Doechii hinzu. "Ich möchte, dass Sie alle darüber nachdenken, was für eine Art von Regierung es zu sein scheint, wenn jedes Mal, wenn wir unser demokratisches Recht auf Protest wahrnehmen, das Militär gegen uns eingesetzt wird. Was für eine Art von Regierung ist das?"
Die aufgeheizte Situation hat auch zu einer heftigen politischen Gegenreaktion geführt.
Gouverneur Gavin Newsom kündigte auf X seine Pläne an, die Bundesregierung wegen des Einsatzes der Nationalgarde zu verklagen, und nannte den Einsatz einen "verfassungswidrigen Akt".
"Das ist genau das, was Donald Trump wollte: Er hat die Feuer entfacht und die Nationalgarde rechtswidrig auf Bundesebene eingesetzt. Die von ihm unterzeichnete Anordnung gilt nicht nur für CA (Kalifornien). Sie erlaubt es ihm, in JEDEM STAAT das Gleiche zu tun. Wir werden ihn verklagen."