Chinesische Justiz beginnt Prozess gegen 70-jährige Journalistin

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Von Euronews
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China geht hart gegen zwei prominente Kritiker vor. Am Freitag begann in der Hauptstadt Peking ein Prozess gegen die Journalistin Gao Yu.

Die Staatsanwaltschaft wirft der inzwischen 70-Jährigen vor, ein vertrauliches Dokument ans Ausland geliefert zu haben, das Staatsfernsehen strahlte dazu ein angebliches Geständnis aus. Gao Yu bestritt zum Prozessauftakt aber die Vorwürfe.

Menschenrechtsgruppen kritisieren das Vorgehen der chinesischen Behörden scharf und sprechen von einem politischen Prozess.

Die Journalistin steht der Demokratiebewegung nahe, arbeitete unter anderem für die Deutsche Welle und war in den 90er-Jahren schon einmal sechs Jahre inhaftiert. Im schlimmsten Fall droht ihr nun die Todesstrafe. Ihre Anwälte erwarten eine Gefängnisstrafe zwischen fünf und zehn Jahren.

Ein anderes Gericht im Westen des Landes bestätigte am Freitag die lebenslange Haftstrafe für den in Peking lebenden Wirtschaftsprofessor Ilham Tohti. Er gilt als einer der prominentesten Bürgerrechtler der muslimischen Minderheit der Uiguren.

Die Richter in Ürümqi in der westchinesischen Provinz Xinjiang sahen keinen Grund, das ungewöhnlich harte Urteil gegen den Kritiker zu mildern. Für Ilham Tohti gibt es nun keine juristischen Einspruchsmöglichkeiten mehr.

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