Nur ein Baby überlebte den Angriff auf eine Familien in Gjumri, Armeniens zweitgrößter Stadt, am Montag. Der tatverdächtige Russe soll vor die russische Justiz kommen - dagegen gingen mehrere tausend
Bei Protesten in der armenischen Stadt Gjumri haben Demonstranten die Übergabe eines tatverdächtigen russischen Soldaten an die armenische Justiz gefordert. Es kam zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen. Auch vor dem russischen Konsulat in der Hauptstadt Jerewan gingen bis zu 1000 Menschen auf die Straße. Die Polizei nahm 10 Personen fest.
Ein 18-jähriger Soldat soll am Montag sechs Mitglieder einer armenischen Familie mit einem Sturmgewehr sowie Bajonettstichen ermordet haben. Er war in Armenien stationiert. Der Verdächtige soll von seiner in Gjumri stationierten Einheit desertiert und am frühen Montagmorgen die Tat begangen haben. Er wurde anschließend festgenommen und zu einem russischen Militärstützpunkt gebracht. Lokalen Medien zufolge soll er unter psychischen Problemen leiden.
Zu der Beisetzung der ermordeten Familie in Gjumri kamen mehrere Hundert Trauernde. Auch ein zweijähriges Kind wurde bei dem Angriff getötet, nur ein Säugling überlebte nach Angaben der Ermittler schwer verletzt.
Russland hat als Schutzmacht Armeniens mehrere tausende Soldaten in der Südkaukasusrepublik stationiert.