Ansturm auf griechische Geldautomaten: "Sie spielen Politik-Poker"

Die bloße Ankündigung des Referendums über das Sparprogramm für Griechenland durch Regierungschef Alexis Tsipras hat landesweit zu einem Ansturm auf Geldautomaten geführt.
Wir sind sowieso dem Untergang geweiht
Viele Verbraucher befürchten, am Montag vor geschlossenen Banken zu stehen.
Im Bereich um das Parlament in Athen waren laut griechischen Medienberichten viele Geldautomaten binnen Stunden geleert.
"Empty" ATM near Athens
#Greece
HT AlexGatopoulos</a> <a href="http://t.co/0T3flaVJOw">pic.twitter.com/0T3flaVJOw</a></p>— Derek Gatopoulos (
dgatopoulos) 27 Juin 2015
Passanten in Athen sagten:
“Sie spielen Politik-Poker. Schwierig zu spielen, das ist eher ein politischer Krieg. Tsipras hat zwar einen politischen Dialog innerhalb Griechenlands erreicht, aber nicht mit den Geldgebern. Mehr hat Tspras nicht geschafft. Gut finde ich die Ankündigung des Referendums. Jetzt entscheidet das Volk.”
“Referendum – warum nicht. Wir sind sowieso dem Untergang geweiht.”
“Ich habe meine Rente abgehoben, für das Nötigste. Wir kennen die Fragestellung im Referendum. Aber wir wissen nichts über die Einzelheiten der letzten beiden gescheiterten Vorschläge. Und zwar von beiden Seiten.”
Innenpolitisch ist die geplante Durchführung der Volksabstimmung umstritten.
Aus Sicht der oppositionellen sozialistischen Partei Pasok darf in Griechenland über Finanzfragen keine Volksabstimmung durchgeführt werden.
Euronews-Korrespondentin Fay Doulgkeri kommentierte in Athen:
“Die Sorgen und Ängste in Griechenland waren groß während der Verhandlungen mit den Gläubigern. Aber in der vergangenen Nacht wurde der Höhepunkt erreicht. Einige glauben, das Referendum und eine Absage an die Geldgeber sind der einzige Weg. Andere wollen mit “Ja” stimmen und die Sparvorschläge akzeptieren weil sie um den Verbleib Griechenlands in der Eurozone fürchten.”