Filmfestival in Karlovy Vary: Hauptpreis für Holzfäller-Drama

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Abschluss des 50. Filmfestivals in Karlovy Vary – auch US-Schauspieler Havery Keitel nahm an der Preisverleihung teil. Tausende Besucher hatten den

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Abschluss des 50. Filmfestivals in Karlovy Vary – auch US-Schauspieler Havery Keitel nahm an der Preisverleihung teil. Tausende Besucher hatten den tschechischen Kurort in den vergangenen Tagen in ein Mekka des Films verwandelt.

Der Kristallglobus für den besten Film ging an die US-amerikanische Produktion Bob and the Trees von Diego Ongaro. Der Film, der beinahe ausschließlich mit Laiendarstellern besetzt wurde, basiert auf einer wahren Geschichte. Er handelt vom harten Leben eines Holzfällers in Massachusetts, der Golf liebt. Bob Tarasuk spielt sich dabei selbst. Regisseur Diego Ongaro erlärt: “Ich traf Bob vor acht Jahren. Bevor ich ihn zu einem Schauspieler in meinem Film gemacht habe, sind wir Freunde geworden, denn ich lebe in der gleichen Stadt wie er und ich fand seinen Character sehr anziehend, seine Persönlichkeit, sein Charisma. Und ich ich wusste gleich, dass ich einen Film mit ihm machen möchte und dass es ums Holzfällen gehen würde, denn er ist ein Holzfäller und Förster.” Der Hauptdarsteller ist vom Ergebnis begeistert: “Ich habe noch nie in meinem Leben geschauspielert. Er hat irgendetwas Besonderes in mir gesehen und es wurde etwas wirklich Besonderes daraus.”

Den Kristallglobus für den besten Regisseur bekam Visar Morina für sein Drama Babai. Es ist der erste Langfilm des im Kosovo geborenen Filmemachers. Es ist die Geschichte des zehnjährigen Nori, dessen Vater ihn und den Vorkriegskosovo der 90er Jahre Richtung Westen verlässt. Wütend folgt Nori ihm auf die gefährliche Reise und findet ihn in Duetschland wieder. Die gesamte Produktion dauerte acht Jahre. “Es gab einige Herausforderungen beim Dreh, denn die Hauptrolle spielt ein Kind, wir haben auf dem Wasser gedreht, in drei verschiedenen Ländern, mit Tieren, mit allem, aber ich hatte Glück mit der Crew”, so Visar Morina.

Als bester Film im “East of West”-Wettbewerb wurde die deutsch-ungarische Koproduktion The Wednesday Child von Lili Horváth ausgezeichnet. Die Geschichte: Als 9-Jährige wurde Maja von ihrer Mutter verlassen und in ein Waisenhaus gebracht. Jetzt, zehn Jahre später, besucht sie das Haus weiter – um ihren eigenen vier Jahre alten Sohn zu sehen. Regisseurin Lili Horváth: “Der Film handelt von einer jungen Frau, die ein selbstzerstörerischer Mensch ist und trotzdem immer sympathisch bleibt, denke ich.”

Der Preis für den besten Dokumentarfilm ging an die Teschechin Helena Trestikova für “Mallory”, eine Studie über das Leben einer Frau am Rande der Gesellschaft. Nach der Geburt ihres Sohnes versucht Mallory ihre Drogensucht in den Griff zu bekommen. Sie will von der Straße weg. Sie möchte ihrer Vergangenheit den Rücken zukehren und anderen helfen.

Der Österreicher Peter Brunner erhielt den Sonderpreis der Jury für sein Drama Jeder der fällt hat Flügel.

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