Neuer Chemieriese DowDuPont soll die Branche aufmischen

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Dow Chemical und DuPont tun sich in der größten Chemiefusion aller Zeiten zu einem neuen Branchengigantem zusammen. Angestrebt sei ein

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Dow Chemical und DuPont tun sich in der größten Chemiefusion aller Zeiten zu einem neuen Branchengigantem zusammen.
Angestrebt sei ein Zusammenschluss unter Gleichen, so die beiden größten US-Chemieunternehmen. Der neue Konzern werde den Namen DowDuPont tragen und komme auf rund 119 Milliarden Euro Börsenwert. Damit stoßen sie den bislang weltgrößten Chemiekonzern BASF vom Thron, mit aktuell gut 65 Milliarden Euro Börsenwert. Vorübergehend – denn der neue Konzern soll sich wieder in drei verschiedene börsennotierte Unternehmen aufspalten, konzentriert auf die Bereiche Agrarchemie, Kunststoffe und Spezialchemikalien.

DuPont und Dow Chemical stehen seit Jahren unter Druck von aktivistischen Anlegern, die eine derartige Restrukturierung fordern. So soll sich der Wert der Unternehmen erhöhen.

Die Aktionäre von Dow und DuPont sollen an dem neuen Konzern je rund 50 Prozent halten. DuPont-Chef Ed Breen soll Vorstandschef werden, der langjährige Dow-Chef Andrew Liveris soll den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden bekommen. “Diese Transaktion ist bahnbrechend für unsere Branche”, sagte Liveris. Der Abschluss der Transaktion wird für das zweite Halbjahr 2016 erwartet.

Die neuen Player dürften auch der europäischen Konkurrenten wie
Bayer und Syngenta kräftig einheizen. Denn bei dem Deal in den USA geht es nicht nur um schiere Größe. So sieht der Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI), Marijn Dekkers, durch die angepeilte Fusion der US-Giganten den Trend zur Fokussierung bestätigt.

Las 50 empresas más innovadoras del 2015 entre ellas: BAYER , Basf, Dow, Dupont…. pic.twitter.com/CWoeIg4yf3

— Julian Muguerza (@JulianMuguerza) December 7, 2015

Einzelne Geschäfte zu bündeln und später wieder zu separieren – diesen Trend sehe die Branche schon lange, sagte Dekkers, der auch Bayer-Chef ist. Es sei für die Firmen sehr schwierig, sehr breit aufgestellt zu sein. Bayer selbst habe in den vergangenen Jahren entsprechende Schritte mit der Abspaltung von Lanxess vor zehn Jahren und dem Börsengang von Covestro im laufenden Jahr bereits vollzogen.

Einen anderen Weg geht der bisherige Branchenprimus BASF. Er
setzt auf einen engen Verbund der Anlagen und damit eine optimale Ausnutzung der Großanlagen. Die Produktpalette ist entsprechend breit und reicht von Chemikalien, Kunststoffen, Veredlungsprodukten und Pflanzenschutzmitteln bis hin zu Öl und Gas.

2014 machten die Ludwigshafener so mit mehr als 113 000 Beschäftigten rund 74 Milliarden Euro Umsatz.
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su mit Reuters, dpa

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