Ölpreise im Sturzflug - Analysten kappen Prognosen bis auf 10 Dollar je Barrel

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Von Euronews
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Die Ölpreise sind im freien Fall: Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich weiter dramatisch auf 30,43 Dollar, 3,6 Prozent weniger als tags zuvor

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Die Ölpreise sind im freien Fall: Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich weiter dramatisch auf 30,43 Dollar, 3,6 Prozent weniger als tags zuvor. Das war zuletzt im April 2004 da.

Seit Jahresbeginn ist der Preis im Sturzflug – mit fast 20 Prozent Abschlag. Auch US-Leichtöl der Sorte WTI verlor im gleichen Tempo weiter auf ein Zwölf-Jahres-Tief.

#Oil price crash – next levels to watch:

$30/bbl – Feb 2004
$25/bbl – May 2003
$20/bbl – Feb 2002

h/t ckazok</a> <a href="https://t.co/Sr5UX5iJUT">pic.twitter.com/Sr5UX5iJUT</a></p>&mdash; Javier Blas (JavierBlas2) January 12, 2016

Viele Analysten senkten nun ihre Prognosen – einige sehr drastisch. Standard Chartered hält nun einen Rückgang des Preises auf zehn Dollar nicht mehr für ausgeschlossen. Erst dann würden die Anleger begreifen, dass der Preisverfall zu weit gegangen sei. Knapp über zehn Dollar lag Brent zuletzt Ende der 1990er Jahre.

Barclays senkte seine durchschnittliche Preisprognose für 2016 auf 37 Dollar von 60 Dollar. “Je schneller der Preis verfällt, desto rascher wird er voraussichtlich die Talsohle erreichen und sich erholen”, erklärte Analyst Ric Spooner vom Brokerhaus CMC Markets in Sydney.

Das bereits hohe Angebot an Rohöl könnte noch zunehmen. Der Iran dürfte bald wieder mehr exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt. «Meine Erwartung ist, dass dieser Tag recht bald kommen wird», meinte EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini.

Als Hauptgrund für den Preisverfall gilt neben den Spekulationen an den Terminmärkten die Ölschwemme weltweit. Durch den Schieferölboom in den USA und den Verzicht der Opec auf die Begrenzung der Fördermengen ist das Überangebot zuletzt deutlich gewachsen. Allerdings erwarten viele Analysten, dass die Produzenten mit hohen Förderkosten wie in den USA nach und nach aufgeben werden. Hinweise darauf könnten die Bestandsdaten aus den USA geben. Zuletzt waren die Bestände an Rohöl schon gefallen, die Benzinbestände aber kräftig gestiegen.

su mit dpa, Reuters

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