In der türkischen Stadt Diyarbakir haben hunderte Menschen gegen den Armeeeinsatz im Stadtteil Sur demonstriert. Die Polizei löste ihre Kundgebung
In der türkischen Stadt Diyarbakir haben hunderte Menschen gegen den Armeeeinsatz im Stadtteil Sur demonstriert. Die Polizei löste ihre Kundgebung mit Gewalt auf; 33 Menschen wurden festgenommen.
In Sur und an anderen Orten im Gebiet der kurdischen Minderheit geht die Armee gegen Kämpfer der Kurdenmiliz PKK vor. Für alle Einwohner dort heißt das aber Ausgangssperre, im Fall von Sur seit drei Monaten.
Zu dem Protest hatte die kurdisch geprägte Partei HDP aufgerufen. Man sei gegen den Krieg, den die Regierungspartei in den Kurdengegenden und im Land führe, sagt der Partei-Kovorsitzende Selahattin Demirtaş. Den Protest zu verbieten oder dagegen vorzugehen sei ein Verbrechen.
Die Regierung wirft der HDP jedoch vor, sie arbeite mit den Kämpfern der PKK zusammen. Die Partei wolle keinen Frieden, sagt Regierungschef Ahmet Davutoğlu, im Gegenteil: Sie wolle die Türkei durch diese Zusammenarbeit ins Chaos stürzen. Das werde man nicht zulassen.
In der Stadt Cizre haben die Behörden gestern die Ausgangssperre gelockert. Sie gilt jetzt nur noch abends und nachts, nicht mehr rund um die Uhr.
Die PKK kämpft seit langem mit Gewalt für mehr kurdische Eigenständigkeit. Ernsthafte Friedensbemühungen samt Waffenruhe scheiterten jedoch letzten Sommer.