ITB: Tourismus in Zeiten der Migration

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Von Euronews
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“Urlaub in Zeiten von Terror und politischen Umbrüchen – wohin können wir noch reisen?” Das fragte der Deutsche Reiseverband (DRV) auf der

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“Urlaub in Zeiten von Terror und politischen Umbrüchen – wohin können wir noch reisen?” Das fragte der Deutsche Reiseverband (DRV) auf der weltgrößten Tourismusmesse ITB in Berlin (09. bis 13. März). Die Branche ist überzeugt, dass die Koffer trotzdem gepackt werden. 10,000 Aussteller wollen wie vor einem Jahr wieder 6,7 Milliarden Euro umsetzen. Die einen setzen auf persönlichen Kontakt.

ITB-Sprecherin Astrid Zand:

“Das Internet verändert die Welt sicher, aber gerade beim Geschäftemachen ist immer noch der persönliche Kontakt wichtig. Deswegen wird eine Plattform, wo alle sich einmal im Jahr treffen, sich in die Augen schauen und ihre Geschäfte abschließen, auch durch nichts zu ersetzen sein.”

Andere schwören auf Maßarbeit per Internet, Beispiel “Romantik Hotels” mit 200 Häusern in Europa und dem sogenannten “authentischen Reisen”.

Thomas Edelkamp, CEO Romantik Hotels+Restaurants:

“Wir bei Romantik Hotels haben für unsere Kunden und für unsere Hoteliers Online-Tools entwickelt, die den Hoteliers erlauben, dieser Challenge etwas entgegenzusetzen und unseren Kunden erlauben, uns auf allen Wegen zu finden, zu erleben und zu buchen.”

Touristen meiden Orte, wo es kürzlich gekracht hat – Bali, die Türkei, Ägypten, Tunesien, Paris oder London können ein Lied davon singen.

Das ist die Chance für Newcomer, Beispiel Peru:

Perú-Tourismus-Managerin Sandra Doig Alberdi :

“Was Europa angeht, würden wir den Menschen aus Deutschland, Spanien oder Italien gerne beibringen, dass es bei uns nicht nur um Kultur geht. Wir haben eine schöne Natur und gutes Essen – das ergänzt sich sehr gut.”

Meist bleibt nach Schreckensbildern in den ersten Monaten die Hälfte der Besucher weg, das Vertrauen kommt frühestens nach 2, 3 Jahren wieder. Ob es daran liegt? Normalerweise sind im Januar die Reisebüros voll. 2016 ist der ganze Katalog noch zu haben.

Sebastian Saam, euronews:

“Ungeachtet politischer Konflikte und wirtschaftlicher Krisen hat sich die ITB in den vergangenen 50 Jahren zu dem zentralen Event der Tourismus-Branche entwickelt. Und auch wenn in jedem Jahr neue Aussteller und Trends zu entdecken sind, so gibt es fast kein Land, dass hier nicht vertreten ist.”

Weltweit wird der Tourismus nach Einschätzung der Organisation für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor allem in den Schwellenländern rasant wachsen. Die Zahl der Gäste dürfte in den
nächsten 15 Jahren doppelt so schnell steigen wie in den entwickelten
Zielländern, heißt es im OECD-Trendreport 2016, der auf der ITB
vorgestellt wurde. Die Zahl der Auslandsreisen werde sich insgesamt
von 1,1 Milliarden (2014) auf 1,8 Milliarden im Jahr 2030 erhöhen.
Als Haupttreiber des Tourismus sieht die OECD die neuen
Möglichkeiten, die das Internet mit der geteilten Nutzung von
Unterkünften und Transportmitteln bietet. So mache die Vermittlung
von Privatwohnungen über große Plattformen das Reisen für viele
Menschen erst erschwinglich.

In Deutschland boomte der Tourismus auch zu Jahresbeginn. Im Januar wurden 23,6 Millionen Übernachtungen von Reisenden gezählt, 5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, so das Statistische Bundesamt, davon 4,3 Millionen Besucher aus dem Ausland. Das vergangene Jahr hatte mit 436,4 Millionen Übernachtungen den sechsten Rekord in Folge gebracht.

1,81 Millionen Deutsche entschieden sich 2015 für kein Urlaubsland, sondern für das Wasser dazwischen. Bei Hochseekreuzfahrten habe zuletzt nur ein Engpass bei den Schiffen das Wachstum der Branche gebremst, so der Branchenverband Clia auf der ITB. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Passagiere aus Deutschland im Vergleich zu 2014 um 2,3 Prozent. «Die Schiffe auf dem Markt sind hochausgelastet», sagte Clia-Deutschland-Chef Helge Grammerstorf. Mit der bestehende Flotte sei deshalb fast kein Wachstum mehr möglich. In diesem Jahr kämen jedoch zwei große Schiffe hinzu, weltweit voraussichtlich zehn neue Schiffe. Grammerstorf: «Aufgrund des erwarteten Flottenzuwachses werden wir in diesem Jahr die Zwei-Millionen-Marke bei den Passagieren überschreiten können.»

su mit dpa

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