Kicken wie ein Tischfußball-Roboter

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Von Euronews
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Personen, die durchschnittlich gute Fähigkeiten beim Spiel haben, kann der Roboter schon jetzt schlagen.

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Kicken wie ein Weltmeister kann der Tischfußball-Roboter, den Studenten an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne entwickelt haben. Wer denkt, das sei nur Spielerei: Der Roboter hat’s in sich, schießt schneller als ein Mensch, kann seine Spieler blitzschnell positionieren und präzise bewegen. Zwei Motoren steuern die Dreh- und Schiebbewegungen der Stangen.

Léo Sibut, Student: “Ein Linearmotor ist für die horizontale Bewegung der Spieler zuständig. Ein zweiter rotierender Motor ermöglicht, den Ball zu kicken. Das System erreicht eine Präzision im Sub-Millimeterbereich, schießt doppelt so kräftig wie ein menschlicher Durchschnittsspieler und aktualisiert die Position der Stangen 300 mal pro Sekunde.”

Dank einer Hochgeschwindigkeitskamera, die den Ball genau verfolgt und Bilder sammelt, die der Computer anschließend verarbeitet.

Ein System aus Lasersensoren und Reflektoren an den Enden der Stangen, die der menschliche Spieler steuert, soll dem Computer die Möglichkeit geben, dessen Bewegungen nachzuverfolgen. Die Studenten brauchten gerade Mal sechs Monate, um den Prototypen zu entwickeln und zu bauen.

Baby-foot: quand un champion du monde affronte un robot de l'EPFL</a> <a href="https://t.co/oaIIuzvg8t">https://t.co/oaIIuzvg8t</a></p>&mdash; Blaise Reymondin (reymondin) 24 août 2016

#Tischfußball (#Kicker): #Roboter besiegt durchschnittliche menschliche Spieler https://t.co/IpAF0LgbmP via trendsblog</a></p>&mdash; Sir Oex (Siro3x) 13 août 2016

Léo Sibut, Student : “Um die Position des Balls zu verfolgen, befindet sich eine Kamera unter dem Tisch, der mit einem durchsichtigen Glasboden versehen ist. Die aus dieser Position gemachten Bilder werden an den Computer geschickt und berechnet, um die Position des Balls auf dem Spielfeld zu identifizieren.”

Noch eine Domäne, in der der Roboter den Menschen bald überflügeln dürfte. Was Geschicklichkeit, Kraft und Geschwindigkeit betrifft, sind Maschinen einfach nicht zu übertreffen. Sind jedoch Taktik und spielerische Raffinesse gefragt, hat der Mensch die Nase vorn, fürs Erste, wie Computer-Experte Peter Bentley vom Londoner University College glaubt.

“Der Roboter weiß nichts von der Welt, er weiß nur das, was wir ihm sagen, er existiert erst seit ein paar Jahren. Wir haben 3,6 Milliarden Jahre Evolution hinter uns, um so weit zu kommen. Ich bin also eher pessimistisch. Der Roboter wird viel Zeit brauchen, beziehungsweise wir werden viel Zeit brauchen, um diese Roboter zu entwickeln. Wahrscheinlich Jahrzehnte, vielleicht sogar Jahrhunderte, bevor sie mit Profisportlern konkurrieren könnten.”

Apropos Taktik, die Tüftler in Lausanne arbeiten bereits daran. Künftig soll der Tischfußball-Roboter den Ball führen und dabei Tricks anwenden können. Außerdem soll er berechnen können, welche Bewegungen der Gegner plant. Personen, die durchschnittlich gute Fähigkeiten beim Spiel haben, kann der Roboter schon jetzt schlagen.

Christophe Salzmann, Projektkoordinator: “Der nächste Schritt ist die Strategie. Wir verfügen bereits über viele Informationen zusätzlich zu unserem eigenen Spieler. Wir wissen, wo der Gegner steht. Wir könnten eine fortgeschrittene Strategie entwickeln, indem wir all diese Informationen verarbeiten und den Ball genau an die richtige Stelle schießen, damit er im Tor landet.”

Ziel ist, Roboter künftig im Rahmen von Turnieren gegeneinander antreten zu lassen, um zu testen, welches System das Intelligenteste ist.

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