"24 Wochen" mit Julia Jentsch

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Von Euronews
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Ein Paar erfährt, dass es ein behindertes und schwer krankes Kind erwartet und steht vor der Entscheidung: Abtreiben oder nicht?

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24 Wochen, so weit ist ihre Schwangerschaft vorangeschritten, als die Kabarettistin Astrid erfährt, dass sie ein behindertes und schwer krankes Kind erwartet. Abtreiben oder nicht lautet die schwierige Entscheidung, vor der sie und ihr Partner Markus stehen.

24 Wochen# mit Julia Jentsch und Bjarne Mädel ist Anne Zhora Berracheds zweiter Spielfilm und besticht mit seiner schon fast dokumentarischen Präzision.

Das Kino-Drama „24 Wochen“ über eine Spätabtreibung lehrt Demut vor dem Leben, wie es gerade kommt: https://t.co/X1sCHA5PxBpic.twitter.com/occc8VbXJo

— FAZ.NET (@faznet) 21 septembre 2016

Kinostart: “24 Wochen” – Ein authentischer Film über ein absolutes Tabu-Thema | MDR.DE https://t.co/tvSOhAv7nj

— Brigitte Ehrhardt (@Brigitt01214804) 22 septembre 2016

Anne Zohra Berrached: “Wir haben sehr viel improvisiert, es gab ein Drehbuch. Dieses Drehbuch habe ich als Skizze behandelt. Es gibt Szenen, die sind eins zu eins aus dem Drehbuch im Film gelandet. Es gibt andere Szenen, da haben wir sehr viel rumprobiert. Da habe ich ganz oft zum Beispiel gesagt: ‘Du darfst alles sagen, nur sag’s ja nicht so, wie es im Drehbuch steht, mach’s mal so, wie denkst!’. Ich wollte eigentlich immer nur, dass der Moment so eine Wahrheit hat, dass der Moment sich echt anfühlt, dass der Darsteller instinktiv auf Dinge reagiert. Und dafür musste ich verschiedene Mittel anwenden.”

Beispielsweise der Einsatz von medizinischem Fachpersonal, Hebammen und Ärzte im Film spielen sich selbst. Dieser halbdokumentarische Ansatz stellte die Schauspieler vor eine große Herausforderung.

Julia Jentsch überzeugt jedoch in der Rolle als Mutter mit viel Feingefühl, ist stark und zerbrechlich zugleich, so, wie man die Schauspielerin aus vielen Rollen seit ihrem Durchbruch als Sophie Scholl kennt.

Julia Jentsch: “Ich habe gedacht: ‘Oh Mann, jetzt treffen wir auf den echten Arzt, auf die echte Psychologin. Die haben unsere Szenen noch nie gelesen, die kennen den Text ja überhaupt nicht. Aber wir müssen irgendwie unseren Inhalt, unsere Texte da unterbringen, wie soll das gehen?’ Aber dann zu merken, dass es geht.”

Bjarne Mädel: “Es war ja dieses Konzept, dokumentarisch und fiktional irgendwie zu vermischen, was sehr gut aufgegangen ist, finde ich. Also, auch wenn ich das jetzt gucke, hat man nicht das Gefühl: Ah, jetzt kommt eine Schauspielerszene, ah, jetzt kommt eine Hebamme. Also diesen Unterschied merkt man gar nicht, das geht fließend ineinander über.”

Astrid und Markus sind hin- und hergerissen. Zunächst sind sie optimistisch, dass sie gemeinsam alle Herausforderungen durchstehen werden. Die Großmutter (gespielt von Johanna Gastdorf) ist früh skeptisch, aber auch bei Astrid wachsen die Zweifel. “24 Wochen” ist ein Film, der bewegt, aber keine Patentrezepte liefert.

Anne Zohra Berrached: “Also, ich habe bei diesem Film gelernt, dass man manche Dinge aus dem Trockenen heraus nicht entscheiden kann, dass Menschen ganz anders reagieren, wenn sie in der Situation sind. Und dann eben eine Entscheidung treffen, ganz anders, als sie vorher dachten.”

Der Film feierte im Februar auf der Berlinale Premiere und ist gerade in den deutschen Kinos angelaufen. Weitere europäische Premieren sind geplant.

“24 Wochen” ist im Oktober in Paris im Rahmen des Festival du Cinéma Allemand zu sehen.

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