Britische Dienstleister kommen aus der "Brexit"-Ecke

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Von Euronews
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Trotz des Brexit-Schocks schlagen die Dienstleister in Großbritannien ein höheres Wachstumstempo an als erwartet.

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Trotz des Brexit-Schocks schlagen die Dienstleister in Großbritannien ein höheres Wachstumstempo an als erwartet.

Der Einkaufsmanagerindex des Instituts IHS Markit gab im September lediglich um 0,3 Punkte auf 52,6 Zähler nach. Experten hatten mit einem stärkeren Rückgang auf 52,0 Stellen gerechnet.

UK service sector grows faster than f'cast in September. PMI 52.6, expected 52.0. Chance of recession this year “all but evaporated” -Markit

— Jamie McGeever (@ReutersJamie) 5. Oktober 2016

Das Barometer hält sich damit weiter deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Auch die in dieser Woche veröffentlichten Frühindikatoren für Industrie und Bau auf der Insel hätten sich besser entwickelt als gedacht. “Die soliden Umfragedaten dürften Zweifel nähren, dass die Bank of England in den nächsten Monaten weitere Konjunkturimpulse setzen muss”, sagte IHS-Markit-Chefökonom Chris Williamson. Das Risiko einer Rezession im zweiten Halbjahr sei verschwindend gering.

Um die Wirtschaft nach dem britischen Referendum für einen EU-Austritt anzukurbeln, hatte die Bank of England (BoE) im August die Zinsen gekappt. Zudem öffnete sie die Geldschleusen weiter und stockte ihre Staatsanleihenkäufe um 16 Prozent auf 514 Milliarden Euro auf. Angesichts der unsicheren Konjunkturaussichten hält sie sich für eine weitere Senkung der Leitzinsen bereit, zur Zeit ohnehin schon auf einem Rekordtief von 0,25 Prozent.

Die Briten hatten sich am 23. Juni mehrheitlich dafür entschieden, der EU den Rücken zu kehren. Dies hat die Wirtschaft verunsichert. Verhandlungen über den Abschied sollen erst beginnen, wenn die Regierung in London ihr Austrittsgesuch nach Artikel 50 der EU-Verträge übermittelt hat. Der Brexit-Antrag wird laut Premierministerin Theresa May bis spätestens Ende März 2017 gestellt. An den Finanzmärkten wurden Mays Pläne mitunter als Hinweis darauf gedeutet, dass die Regierung einen sogenannten “harten” Brexit mit einem Verzicht auf begünstigten Zugang zum europäischen Binnenmarkt als Preis für stärkere Einwanderungskontrollen anstrebt.

su mit Reuters

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