Südkorea: Freundin der Präsidentin festgenommen

Von Euronews

Zuerst veröffentlicht am 01/11/2016 - 08:23

Choi Soon Sil, langjährige Freundin der Präsidentin, kehrt freiwillig nach Seoul zurück, stellt sich den Fragen der Staatsanwaltschaft und wird in Polizeigewahrsam genommen.

In Südkorea ist eine Vertraute von Präsidentin Park Geun Hye nach Befragung durch die Staatsanwaltschaft in Polizeigewahrsam genommen worden. Der 60-jährigen Choi Soon Sil wird – ebenso übrigens wie der Präsidentin – Korruption, Vetternwirtschaft und unseriöser Umgang mit Spendengeldern vorgeworfen.

#BREAKING Prosecutors announce to arrest Choi Soon-sil, the woman at center of South Korea's political scandal pic.twitter.com/f6Bznxa5yK
— CCTVNEWS (@cctvnews) October 31, 2016

Während die Freundin der Präsidentin befragt wurde, fuhr ein psychisch offenbar labiler Mann mit einem Bulldozer auf die Stufen des Gerichtsgebäude. Er wurde festgenommen. Er habe seinen Unmut gegenüber der Frau ausdrücken wollen, hieß es.

So much anger over S.Korea's 'female Rasputin' scandal. Man rammed earth mover into prosecutors' office today to “kill” Choi Soon-Sil. pic.twitter.com/Wy3gKnDHNl
— Hawon Jung (@allyjung) November 1, 2016

Die langjährige Freundin der Präsidentin war freiwillig aus Europa nach Südkorea zurückgekehrt, um sich den Fragen der Staatsanwaltschaft zu stellen. Im September war sie nach Deutschland gereist, wo sie offenbar Immobilien besitzt. Am Montag kehrte sie nach Südkorea zurück. Sie soll weiter befragt werden.

In der Hauptstadt Seoul demonstrierten Tausende gegen die Präsidentin und forderten ihren Rücktritt.

Park wird vorgeworfen, Choi Einsicht in vertrauliche Regierungsdokumente und Mitsprache bei Personalentscheidungen ermöglicht zu haben, ohne dass die Freundin ein öffentliches Amt ausübte. Choi steht außerdem im Verdacht, ihre Beziehung zu Park genutzt zu haben, um Spendengelder für die Gründung zweier privater Stiftungen einzutreiben.

Die Beziehungen der beiden Frauen reichen Jahrzehnte zurück. Choi ist die Tochter eines früheren Förderers der Präsidentin. Park hatte eingeräumt, während des Wahlkampfs und noch nach ihrem Amtsantritt 2013 die Hilfe Chois in Anspruch genommen zu haben.

Ein Skandal um eine Freundin von Präsidentin Park Geun Hye erschüttert #Südkorea. Nun greift die Justiz ein. https://t.co/aWFuRgtTUn
— ZEIT ONLINE (@zeitonline) November 1, 2016