Italien: Radikalkur für UniCredit - 14.000 Jobs weniger

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Von Euronews
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Die größte italienische Bank UniCredit will bis Juni 2017 bei Anlegern 13 Milliarden Euro einsammeln, fast so viel Geld, wie die Bank an der Börse wert ist (15 Milliarden Euro) – die größte Kapitalerh

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Die größte italienische Bank UniCredit will bis Juni 2017 bei Anlegern 13 Milliarden Euro einsammeln, fast so viel Geld, wie die Bank an der Börse wert ist (15 Milliarden Euro) – die größte Kapitalerhöhung der italienischen Wirtschaftsgeschichte. Allein in diesem Jahr hat UniCredit die Hälfte ihres Marktwertes verloren. Nun sollen zehn Aktien zu einer zusammengelegt werden.

Ridiculous! #UniCredit plans €13bn stock sale. The amount equals to almost the entire current market cap. https://t.co/PFYxh5SZMQpic.twitter.com/z8EqdcGd0w

— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) 13. Dezember 2016

Der neue Vorstandschef Jean-Pierre Mustier will so einen Umbau finanzieren und Risiken aus der Bilanz nehmen. Die Kosten sollen um 1,7 Milliarden Euro gedrückt werden. Insgesamt kostet der Konzernumbau 12,2 Milliarden Euro, 8,1 Milliarden Euro schreibt UniCredit im vierten Quartal allein auf faule Kredite ab. “Wir gehen unsere Altlasten konsequent an, um die Qualität der Bilanz deutlich zu verbessern und die Basis für nachhaltige Gewinne zu schaffen”, so Mustier. Um die Risiken zu senken, verkauft die Bank faule Kredite im Umfang von 17,7 Milliarden Euro an die Allianz-Fondsgesellschaft Pimco und den US-Finanzinvestor Fortress. Sie stammen aus den Jahren vor 2011.

Tom Stevenson, Fidelity International, London:

“Der Plan von UniCredit ist ziemlich kühn und er ist pragmatisch. Da sind große Schritte gefragt, große Eingriffe. Das italienische Bankensystem ist seit geraumer Zeit in einem armseligen Zustand, nicht nur UniCredit, Monte dei Paschi. Das Problem ist wahrscheinlich länger verschleppt worden als es guttut.”

European banks rally as sentiment in sector improves following massive cap announcement by UniCredit. Shares of #Italy's biggest bank up >8% pic.twitter.com/spNvJiB5Tu

— Holger Zschaepitz (@Schuldensuehner) 13. Dezember 2016

Bei UniCredit, Muttergesellschaft der Münchner HypoVereinsbank, sollen 14.000 Stellen wegfallen, 6.500 mehr als erwartet – gut jeder zehnte Arbeitsplatz. Einen Verkauf der deutschen Tochter schloss Mustier aus: Die HypoVereinsbank sei eine “strategische Beteiligung”. Vom Abbau dürfte in Deutschland vor allem das Investmentbanking betroffen sein, das konzernweit mit dem Firmenkundengeschäft verzahnt werden soll.

The Real Endgame For Italian Banks – The new head of UniCredit, Italy’s biggest bank, has implored the EU to ta… https://t.co/HhuinZqLJz

— IrritatedWoman™ (@irritatedwoman) 15. Juli 2016

Es gebe keine Gespräche über einen Zusammenschluss. Zuletzt war über eine Fusion mit der französischen SocGen spekuliert worden.

su mit Reuters

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