Der Kursverfall des iranischen Rials und seine Folgen

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Der Wert der iranischen Währung ist gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand aller Zeiten gefallen.

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Der Wert der iranischen Währung ist gegenüber dem Dollar auf den tiefsten Stand aller Zeiten gefallen. Anfang der Woche gab es für einen Dollar 41.600 iranische Rial.

Experten zufolge ist einer der Gründe für die jüngsten Kursverluste
die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten. Er hat das Atomabkommen mit dem Iran mehrfach kritisiert und damit für Unsicherheit gesorgt.

Euronews Journalist Hossein Alavi erklärt:Einer der externen Faktoren ist die Zinsanhebung in den USA, das hat den Wert des US-Dollars auf den globalen Märkten und auch im Iran gesteigert. Ein anderer Faktor ist die Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, dies hat Zweifel in Bezug auf das Atomabkommen geweckt. Was die internen Faktoren anbelangt, haben die Reisenden und die Händler mehr US-Dollar benötigt, es gab also einen Anstieg bei der Nachfrage nach der amerikanischen Währung.

Der Fall der Landeswährung ist nicht neu. Vor zehn Jahren war bereits ein Dollar 9200 Rial wert. Doch das Ganze hat sich mit 2012 mit den Sanktionen der USA und der EU gegen den Iran und sein Atomprogramm noch verschärft.

Nach der Aufhebung der Sanktionen vor sechs Monaten hat sich der Rial stabilisiert. Die Währung der Islamischen Republik hat damit auf den Devisenmärkten innerhalb der vergangenen zehn Jahren 450 Prozent an Wert verloren.

Die Sanktionen sind nach dem Atomvertrag des Irans mit den fünf UN-Vetomächten und Deutschland zwar wieder aufgehoben worden, doch das hat dem Rial nur eine kurze Atempause verschafft.

Das Atomabkommen hat jedoch einen Großauftrag Teherans an den Flugzeugbauer Boeing ermöglicht. Und der fallende Rial könnte von Vorteil für die Händler sein, da die iranischen Waren im Ausland billiger sind.

Für den Großteil der Iraner ändert sich jedoch vorläufig nichts. Die Arbeitslosigkeit beträgt dieses Jahr knapp 13 Prozent und bei den jungen Menschen liegt sie bei 27 Prozent.

Allavi sagt dazu: Ursprünglich hatte die iranische Zentralbank vorhergesagt, dass die Rate des Rials gegenüber des US-Dollars sich nach den Neujahrsferien normalisieren wird. Wirtschaftsexperten sagen jedoch, dass dieser Anstieg und seine Folgen langfristig andauern werden. In den vergangenen Wochen sind die Preise für Waren erheblich gestiegen. Durch den Anstieg des US-Dollars werden die importierten Waren teurer. Hinzukommt noch ein psychologischer Effekt, er trägt auch zu einem Anstieg der Preise bei.

Die iranische Regierung hatte in ihrem Budget 75 US-Dollar pro Barrel veranschlagt. Der Ölpreis hat sich jedoch um die 50 US-Dollar eingependelt. Der Export des Öls bringt dadurch dem Land weitaus weniger Geld als erwartet.

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