Petersburger Ermittlungen konzentrieren sich auf Kirgistan

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Von Euronews
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Nach dem tödlichen Anschlag in Sankt Petersburg scheinen sich die Ermittlungen besonders auf das zentralasiatische Kirgistan zu konzentrieren.

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Nach dem tödlichen Anschlag in Sankt Petersburg scheinen sich die Ermittlungen besonders auf das zentralasiatische Kirgistan zu konzentrieren. Die ehemalige Sowjetrepublik ist in nachrichtendienstlichen Kreisen bekannt für Verbindungen zur internationalen radikal-islamistischen Szene.

Zehntausende junge Bürger des armen Hochgebirgslands arbeiten im Ausland. Die Grenzen sind durchlässig und so wird das vorwiegend sunnitische Land zu einem bevorzugten Ziel von extremistischen Gruppen besonders aus Afghanistan und Pakistan, die neue Mitglieder rekrutieren wollen.

Vor zwei Jahren verhafteten die kirgisischen Sicherheitskräfte mutmaßliche Mitglieder der Extremistenmiliz Islamischer Staat, die in Osch Kämpfer anwerben wollten. Aus der Stadt im Süden Kirgistans soll der Petersburger Attentäter stammen. Von hier kommt auch die Mehrzahl der kirgisischen Kriegsfreiwilligen in Syrien.

Laut dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB haben die IS-Extremisten in der ehemaligen Sowjetunion 7.000 Kämpfer für die Kriege in Syrien und Irak angeworben. 2.900 von ihnen sind Russen. Rund 600 Kriegsfreiwillige stammen aus Kirgistan, so schätzt das dortige Innenministerium.

Die steigende Zahl von radikalen Islamisten beunruhigt nicht nur die Behörden sondern auch die Bevölkerung, die miterleben muss, wie junge Menschen in dem armen Land für radikale Ideologien gewonnen und mit Geld in den Kampf gelockt werden.

Schenischbek Toktogulow aus der Hauptstadt Bischkek teilt diese Sorge: “Hier kann jeden Moment alles in die Luft fliege. Warum? Weil die Militanten durch Kirgistan in die Türkei und nach Syriern reisen. Unsere Leute, unsere Männer gehen dorthin. Wie viele erhalten schon militärisches Training? Was passiert, wenn sie alle hierher kommen?”

Russland, das mehr als zwei Millionen Arbeitskräfte aus Zentralasien aufgenommen hat, ist von dieser Entwicklung beonders betroffen, denn seit Moskau offen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad unterstützt, ruft IS immer wieder zu Angriffen auf Russland auf.

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