Nordkoreas Raketentest: Trump schmiedet Allianzen

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Von Euronews mit DPA/CBS
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Der US-Präsident orientiert sich nach Asien. Verbündete werden gesucht, die Marine wird stationiert. Ein neuer US-geführter Krieg scheint zum Greifen nah.

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Nach einem erneuten Raketentest in Nordkorea schaut sich US-Präsident Donald Trump offenbar in Asien nach Verbündeten um. Auch der ehemalige Hauptverbündete Nordkoreas hat laut Trump die Seiten gewechselt.

71 Kilometer hoch flog die nordkoreanische Rakete am Samstag, dann zerfiel sie in der Luft. Das berichtet das südkoreanische Militär. Doch obwohl das nordkoreanische Raketenprogramm vor allem eines ist, nämlich eine Reihe von Fehlschlägen, sind 71 Kilometer für die USA schon zu viel.

Die Sorge, Nordkorea könnte am Ende sogar Raketen mit Sprengköpfen bestücken, die bis an die amerikanische Küste fliegen, scheint US-Präsident Donald Trump umzutreiben. Gefragt nach einem möglichen neuerlichen Atomtest Nordkoreas sagte er dem Sender CBS: “Ich wäre nicht glücklich, und ich glaube, der hochgeschätzte Präsident von China wäre auch nicht glücklich darüber.”

China galt lange Zeit als Hauptverbündeter Nordkoreas – ja, als einer der wenigen Staaten überhaupt, die einigermaßen normale diplomatische Beziehungen zu dem Kim-Regime unterhalten. Heute ist das anders; obwohl China nach außen hin noch die Contenance wahrt, scheint es, als habe die chinesische Regierung die Raketenspiele des Nachbarlandes ebenfalls satt. Trump lobte denn auch China: Das Land unterstütze die USA in der Sache Nordkorea. China übe Druck aus, um das isolierte kommunistische Regime von weiteren Provokationen abzuhalten.

Pan-asiatisches Bündnis gegen Nordkorea

Noch am Samstag telefonierte Trump zudem mit den Ministerpräsidenten von Thailand und Singapur und mit dem philippinischen Präsidenten. Sie alle erhielten eine Einladung nach Washington, um über die angespannte Sicherheitslage in Asien zu sprechen. Ein transasiatisches Bündnis deutet sich an, mit dem die USA das sowieso schon isolierte Nordkorea weiter isolieren wollen und sich möglicherweise noch Rückendeckung aus der Region für ein militärisches Eingreifen holen.

Unterstützung von ganz oben fehlt allerdings. Papst Franziskus sagte auf einem Flug von Kairo nach Rom, die Menschheit könne einen großen Krieg nicht aushalten. Der würde einen guten Teil der Menschheit und der Kultur auslöschen. Stattdessen rief Franziskus zu einer diplomatischen Lösung auf. Rüffel verteilte er an die Vereinten Nationen. Diese hätten in letzter Zeit ihre Führungsrolle nicht ausreichend wahrgenommen.

Trump gab sich auf die direkte Frage, ob er Nordkorea angreifen wolle, verschlossen. Er verglich die Situation mit dem Irak. Darüber habe er gesagt, man hätte das Eingreifen in Mossul nicht ankündigen sollen. Überhaupt solle die USA nicht alle ihre militärischen Aktionen kundtun. Das ganze sei, so wörtlich, ein Schachspiel.

In diesem Schachspiel hat Das US-Militär bereits die ersten Züge gemacht. Die “USS Michigan”, ein U-Boot der US-Marine, ist in den südkoreanischen Hafen Busan verlegt worden. Und auch der Flugzeugträger “USS Carl Vinsson” ist zu einer gemeinsamen Militärübung mit den Streitkräften Südkoreas in die Region gekommen.

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