Sensation in Budapest: Deutscher WM-Triumph nach 14 Jahren Durststrecke

Sensation in Budapest: Deutscher WM-Triumph nach 14 Jahren Durststrecke
Von Euronews
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Alexander Wieczerzak aus Wiesbaden hat sich bei der WM in Budapest völlig überraschend zum ersten deutschen Judo-Weltmeister seit 2003 gekrönt.

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Es war der Tag der Außenseiter, der mit einem historischen Triumph für Deutschland endete. Am vierten Wettkampftag der Judo-WM in Budapest schockten in der Männer-Konkurrenz bis 81 Kilogramm ein Deutscher und ein Italiener die Konkurrenz. Die Nummer 124 der Welt, Alexander Wieczerzak, und die Nummer 61, Matteo Marconcini, schalteten alle Favoriten aus und erreichten das Finale.Wieczerzak gewann mit einer sensationellen Ippon-Wertung.

Der 26-jährige Wiesbadener ist der erste deutsche Judo-Weltmeister seit dem Jahr 2003. Auf seinem Weg zum Titel besiegte er unter anderen Olympiasieger Hassan Chalmursajew aus Russland und Lokalmatador László Csoknyai.

Nach dem größten Kampf seiner Karriere sagte Wieczerzak im euronews-Interview:“Ich bin noch völlig durcheinander, weil ich jetzt Weltmeister bin. Das hört sich unglaublich an. 2010 war ich schon einmal Weltmeister, aber bei den Junioren. Jetzt bin ich Weltmeister in Budapest. Es ist wirklich unglaublich.”

Alexander Wieczerzak ist Weltmeister !!!!
Finalsieg in Budapest gegen Matteo Marconcini aus Italien!

— Deutscher Judo-Bund (@judobund) 31. August 2017

Weres nichtlive verfolgenkonnte: Der Gänsehautmomentder bisherigenWM. GenauaufdieseMomentearbeitetman… https://t.co/tIQrmowf6N

— DeutscherJudo-Bund (@judobund) 31. August 2017 Auch im Finale der Damen-Konkurrenz bis 63 Kilogramm stand überraschend keine Teilnehmerin der bislang so erfolgsverwöhnten und im Medaillenspiegel deutlich vorne liegenden japanischen Mannschaft. Die slowenische Olympiasiegerin und Titelverteidigerin Tina Trstenjak traf auf die Weltranglistendritte Clarisse Agbegnenou.

Dreimal duellierten sich beide schon in großen Finals, dreimal behielt die Slowenin die Oberhand. In Budapest wendete sich das Blatt zugunsten der Französin. Ohne eigene Wertung gewann Agbegnenou nach drei Penaltys gegen die große Favoritin.

Nach dem Kampf präsentierte sich die Französin sachlich und analysierte:“Es hat so lange gedauert, nachdem ich gegen Tina so oft verloren habe. Ich habe an einigen Dingen hart gearbeitet und viel nachgedacht. Das hat geklappt. Ich war ruhig und fokussiert, das hat funktioniert. Ich bin einfach nur happy.”

Eine zweite deutsche Medaille verpasste Ex-Europameisterin Martyna Trajdos äußert unglücklich. Die 28 Jahre alte Hamburgerin unterlag im Kampf um Bronze erst in der Verlängerung der Polin Agata Ozdoba.

VIP-Gast des Tages

Der VIP-Gast des Tages ist Tamás Aján, Präsident des Internationalen Gewichtheberverbandes und Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees. Ihn hat vor allem die Französin Agbegnenou begeistert und er erklärt auch, warum:

“Sie ist sehr dynamisch, eine echte Kämpferin. Wenn sie auf die Matte schreitet, steht ihr die Entschlossenheit ins Gesicht geschrieben. Ich und die anderen Zuschauer waren sehr zufrieden mit ihrer Leistung, das war sehr gut.”

Moment des Tages

Unser Moment des Tages war das Favoritensterben in der Männer-Kategorie bis 81 Kilogramm. Der Kanadier Antoine Valois-Fortier verabschiedete sich schon in Runde eins, der russische Weltranglistenerste Alan Khubetsow in der zweiten Runde. Für den japanischen Titelverteidiger Nagase Takanori kam das Aus in Runde vier, und auch der russische Olympiasieger Hassan Chalmursajew musste sich mit dem Erreichen des Halbfinals begnügen, wo er dann dem Sensationssieger aus Deutschland unterlag.

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