Volkswagen schraubt an neuer Konzernstruktur

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Von Euronews
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VW-Chef Müller über den Verkauf von Bereichen, die nicht zum Kerngeschäft des Konzerns gehören

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Volkswagen will die interne Umstrukturierung des
Konzerns weiter vorantreiben. Ein neues Team arbeite an dem Verkauf von Bereichen, die nicht mehr zum Kerngeschäft zählten, so VW-Chef Matthias Müller («Wall Street Journal»https://www.wsj.com/articles/volkswagen-not-planning-to-delay-restructuring-ceo-says-1504800883.). Diese Bereiche stünden für bis zu einem Fünftel der derzeitigen Jahresumsätze (2016: 217 Milliarden Euro). VW sei offen für Gespräche, so Müller. Gerüchte über eine Fusion mit dem Konkurrenten FiatChrysler bezeichnete der Manager als «Spekulation»: “Wir sind ein großes Unternehmen und haben kein Interesse daran, immer mehr aufgebläht zu werden. Es gab eine Menge Spekulationen über FCA, die wir bemerkt haben, aber es ist nur Spekulation und nichts weiter.”

#Müller braucht Geld, viel Geld! Der Ausverkauf in #Wolfsburg läuft! #Volkswagen wird die Eigenständigkeit verlierenhttps://t.co/26D2D3sS8P

— Andy Stone (@ASteinBS) 8 septembre 2017

Ein neues Team des Autobauers arbeite aktiv am Verkauf mehrerer Bereiche, die nicht länger zum Kerngeschäft des Konzerns gehörten.

Branchenbeobachter zählen dazu den Bau von Großmotoren für Schiffe oder Kraftwerke, wie sie die MAN-Einheit Diesel & Turbo herstellt. Oder die MAN-Tochter Renk. Sie stellt Getriebe für Kettenfahrzeuge, Schiffe oder Turbinen her. Den Verkauf dieser beiden MAN-Töchter torpedierten bislang die Arbeitnehmervertreter. Nach Medienberichten (“manager magazin” ) könnte VW-Finanzchef Frank Witter den Aufsichtsrat bald über ein ganzes Paket von Töchtern und Vermögenswerten abstimmen lassen, die der Konzern in den kommenden vier Jahren verkaufen könnte. Auch ein Teilbörsengang der Nutzfahrzeugsparte sei eine mögliche Option.

Die Liste angedachter Verkäufe sei nicht zu den Akten gelegt worden, sagte Müller. “Aber wir lassen uns von keinem diktieren, welche Entscheidungen wir treffen sollen”. VW hatte vor kurzem den 1,5 Milliarden Euro schweren Verkauf der Motorradtochter Ducati auf Eis gelegt. Insider nannten als Gründe den Widerstand des deutschen Betriebsrats und interne Unstimmigkeiten über die Strategie.

Immer wieder hatten Anleger gefordert, sich zum Beispiel von Volkswagen Trucks oder von Audi zu trennen, um damit den VW-Aktienkurs zu steigern. Als Vorbild gelte der in ihren Augen erfolgreiche Spin-Off der Tochter Ferrari des Fiat-Chrysler-Konzerns, so das “Wall Street Journal”.

VW-Strategiechef Thomas Sedran hatte gesagt (“Reuters”), die Trennung von Randbereichen sei nicht “zeitkritisch”. Der Manager betonte, dass die Wolfsburger trotz der hohen Strafen im Abgas-Skandal nicht zu Verkäufen gezwungen seien. Der Konzern stehe wirtschaftlich gut da. “Viel wichtiger ist, darüber zu diskutieren, in welche neuen Geschäftsfelder das Unternehmen einsteigt.”

Investors calling for more outside expertise on management to succeed Volkswagen chief executive Matthias Mueller. https://t.co/fUB0Vomryy

— MULA (@MULAcourses) 6 septembre 2017

Sigrid Ulrich mit Reuters, dpa

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