EU warnt Washington: Hände weg vom Iran-Deal

EU warnt Washington: Hände weg vom Iran-Deal
Von Stefan Grobe
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Die Europäische Union ist entschlossen, das internationale Atomabkommen mit dem Iran zu verteidigen.

Das wurde nach einem Treffen der EU-Außenminister ist Luxemburg deutlich.

Angeführt von Frankreich und Deutschland richtete die Runde eine Warnung an die USA, dass eine Schwächung des Abkommens die Stabilität im Nahen Osten akut gefährden könnte.

Die Vereinbarung mit Teheran sei für den Kampf gegen die Verbreitung von Atomwaffen von erheblicher Bedeutung, so Frankreichs Außenminister Yves Le Drian. Europa müsse jetzt auch Druck auf den US-Kongress machen, keine neuen Sanktionen gegen den Iran zu verhängen.

Nach Meinung der EU ist es wichtig, die Gesprächsverbindungen mit dem Iran nicht abreissen zu lassen.

Dies gehe über das Atomabkommen hinaus, denn Teheran spielt angesichts seiner militärischen Bedeutung eine wichtige Rolle für die Stabilität in der Gesamtregion.

Anders ist die Einschätzung in der Krise um Nordkorea. Hier wird eine härtere Gangart empfohlen.

Dazu zählte der britische Außenminister Boris Johnson etwa Maßnahmen gegen Geldüberweisungen der nordkoreanischen Diaspora oder den Kauf von westlichen Luxusgütern durch nordkoreanische Kunden.

Hier könne die EU den Druck auf das Regime erhöhen, so Johnson.

Wie weit die nordkoreanische Nuklearkapazität reicht, darüber wird im Westen allenfalls gemutmaßt.

Sicher ist, dass unter den EU-Außenministern eine tiefgreifende Besorgnis darüber herrscht, dass sich Nordkorea zu einer massiven Bedrohung nicht nur für Ostasien entwickelt.

Unser Korrespondent in Luxemburg meint:

“Es ist selten, dass die EU-Außenminister eine völlige Einigkeit aufbringen, doch die Tagesordnung machte es möglich.

Gesprächsbereitschaft mit dem Iran und eine unmißverständlich harte Haltung gegenüber Nordkorea nach dessen jüngsten Provokationen.”

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