Filmfestival Thessaloniki: Die Highlights außerhalb des Wettbewerbs

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Von Euronews
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Östlund, Payne, Enyedi: Das Festival bot ein umfangreiches Programm

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Beim 58. Internationalen Filmfestival in Thessaloniki, das am Sonntag endete, ging es beileibe nicht nur um den “Goldenen Alexander”: Elf Tage Kino, 183 Filme, Meisterklassen, Special Events und Hommagen. Wir zeigen ein paar Highlights außerhalb des Wettbewerbs.

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Eine Hommage war dem schwedischen Regisseur Ruben Östlund gewidmet. Er gewann in diesem Jahr in Cannes die Goldene Palme mit The Square – einem Film über einen Museumskurator und Gutmenschen, dem es nach dem Diebstahl seines Smartphones schwerfällt, Gutmensch zu bleiben. Mit Humor und Empathie betrachtet der schwedische Regisseur in seinen satirischen Filmen die menschliche Natur. “Ich sehe meine Filme als so etwas wie soziologische Studien. Ich finde, Soziologie ist ein wunderbares Fach, denn sie wagt, uns Menschen dort zu betrachten, wo wir scheitern. Und ich denke, ich behandele dieselben Fragen, wenn ich meine Szenen aufbaue. Ich versuche, ein Szenario zu schaffen, das leicht zu identifizieren ist, mit dem sich aber schwer umgehen lässt.”

Eine weitere Hommage widmete sich Ildiko Enyedi, die dieses Jahr mit Körper und Seele bei der Berlinale den Goldenen Bären gewann.

Der amerikanische Regisseur Alexander Payne zeigte in Thessaloniki seinen neuen Streifen Downsizing, der im Dezember in den USA anläuft. Ein Science-Fiction-Comedy-Drama über ein Paar, das sich schrumpfen lässt, um in einer Miniatur-Gesellschaft ein neues Leben anzufangen. “Ich denke, ich mache immer Komödien, und dieser Film ist keine Ausnahme”, betont Payne. “Mein Co-Autor und ich schreiben für die Lacher und ich führe, hoffe ich, in humorvollem Stil Regie. Aber diese Geschichte hat auch ihre ernsten Elemente. Ich mag Filme, die einen zum Lachen bringen, Filme, die einen nachdenken lassen, und Filme, bei denen man ein bisschen weinen muss.”

Dolphin Man ist ein Dokumentarfilm über den legendären Apnoe-Taucher Jacques Mayol, der Luc Besson zu seinem Film Im Rausch der Tiefe inspirierte. Jean-Marc Barr, der damals Mayol verkörperte, ist der Erzähler in der Dokumentation: “Der Film erzählt von Mayol selbst, und von den Schwierigkeiten, seine Leidenschaft zu leben, wie er es tat, und welche Opfer er dafür brachte. Mir bot sich ganz plötzlich die Gelegenheit, den jüngeren Generationen heute zeigen zu können, dass dieser Mann, den ich damals spielte, nur eine Rolle, nur eine Fabel war, und dass der echte Mann dahinter viel interessanter ist.”

Eine Weltpremiere in der Balkan-Sektion in Thessaloniki hatte der griechisch-mazedonische Film Secret Ingredient von Gjorce Stavreski über die eigenmächtige Krebstherapie eines Sohnes für seinen Vater mit Marihuana, die er Dealern abnimmt, und über deren Folgen…

Was ist neu im Konzept des Thessaloniki-Festivals? Festivalleiter Orestis Andreadakis: “Zuerst hatten wir ein Thema für das internationale Wettbewerbsprogramm, nämlich ‘Wurzeln schlagen’, in Anlehnung an das Buch Verwurzelung der Philosophin Simone Weil. Dieses Buch leitete uns bei der Auswahl der Filme. Zweitens beauftragten wir 14 junge griechische Künstler, je ein Kunstwerk inspiriert von einem Film im Wettbewerb zu schaffen, mit ihrem eigenen Kommentar zu jedem Film. Und drittens haben wir das neue Virtual Reality Programm eingeführt.”

Das Festival in Griechenland ist das zweite nach Venedig, das einen neuen Virtual-Reality-Wettbewerb einführte. Zehn Filme, darunter auch “Dolphin Man”, wiesen den Weg in das Kino der Zukunft.

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