Schlechte Bezahlung: Überwältigende Unterstützung für "mutige" BBC-Redakteurin

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Von Alexandra Leistner
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Die China-Korrespondentin der britischen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt hat ihren Posten aufgegeben, weil ihre männlichen Kollegen offenbar deutlich mehr verdienen.

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Carrie Gracie hat über 30 Jahre für die BBC gearbeitet. Als Redakteurin stand sie auch vor der Kamera, seit 2014 leitete sie das China-Büro des Senders. Ihre Entscheidung, diesen "Traumjob" aufzugeben, erklärte die 55-Jährige jetzt in einem offenen Brief im Internet.

"Die BBC gehört Ihnen, den Gebührenzahlern. Ich glaube, Sie haben das Recht zu erfahren, dass dort das Gleichstellungsrecht gebrochen wird und sich dem Druck für eine faire und transparente Lohnstruktur widersetzt wird", schrieb Gracie an das BBC-Publikum.

Das Rundfunkunternehmen verfolge eine "geheime und illegale Gehaltspolitik". Ihren Posten in Peking habe sie aufgegeben, sie wolle nun wieder auf ihrem alten Posten in London arbeiten, "dort erwarte ich, gleich bezahlt zu werden", so die Redakteurin.

Zahlreiche Kollegen - sowohl männliche als auch weibliche - sprachen Gracie ihre Unterstützung aus. In den sozialen Netzwerken etablierte sich der Hashtag #IStandWithCarrie.

Britische Journalistinnen wie Clare Balding, Emily Maitlis und Sarah Montague sagten, das Unternehmen befände sich in einer "Vertrauenskrise" nachdem bekannt wurde, dass Frauen und Männer dort unterschiedlich bezahlt würden. Gracie beschrieben sie als "mutig und klug".

Montague sagte im BBC Radio 4: "Ich weiß nicht was so schwer zu verstehen ist an gleichem Lohn für gleiche Arbeit."

Die BBC erklärte, sie schneide bei der Lohngerechtigkeit "verhältnismäßig besser" ab als die Konkurrenz. Bei einer Vertretung weiblicher BBC-Angestellter gingen allerdings rund 200 Beschwerden wegen geringerer Bezahlung ein.

Mehr als 130 BBC-Angestellte sprachen Gracie öffentlich ihre Unterstützung aus.

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