Die seit der Finanzkrise quasi staatliche Royal Bank of Scotland zahlt 4,9 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro), um Ermittlungen in den USA zu Geschäften mit Wertpapieren für Hypotheken aus der Welt zu schaffen
Die seit der Finanzkrise quasi staatliche Royal Bank of Scotland (RBS) hat sich im Hypothekenstreit mit den US-Aufsichtsbehörden auf eine Milliardenzahlung verständigt. Die britische Großbank zahlt 4,9 Milliarden US-Dollar (4,1 Milliarden Euro), um Ermittlungen in den USA zu Geschäften mit
Wertpapieren für Hypotheken aus der Welt zu schaffen. Analysten waren mehr als der doppelten Summe (bis zu zwölf Milliarden Dollar) ausgegangen.
RE-PRIVATISIERUNG
Mit dem Deal wird der Weg frei zur Wiederaufnahme von Dividendenzahlungen und zur Re-Privatisierung der Bank. Seit der Finanzkrise hält der britische Staat 71 Prozent an dem Institut, das 2008 mit 45 Milliarden Pfund (gut 50 Milliarden Euro) an Steuergeldern gerettet wurde. Die britische Regierung will nach bisherigen Plänen im Steuerjahr 2018/19 etwa drei Milliarden Pfund (3,4 Milliarden Euro) durch den Verkauf von RBS-Aktien erlösen. Die Bank hatte 2017 zum ersten Mal seit einem Jahrzehnt wieder einen Jahresgewinn erzielt.
An der Londoner schoss die RBS-Aktie rund 5 Prozent in die Höhe.
GROSSES RAD
Insgesamt hatte die britische Großbank mit Finanzkrise, fragwürdigen Geschäftspraktiken, wilden Spekulationen und einer missglückten Übernahme 58 Milliarden Pfund (65 Milliarden Euro) Verlust angehäuft.
In den USA hatte die RBS ein großes Rad gedreht: Sie verkaufte unter anderem aber - wie viele Konkurrenten auch - toxische Wertpapiere, die bei Anlegern zu hohen Verlusten führten und die Finanzkrise mit auslösten. Das US-Justizministerium hat bereits zahlreiche Vergleiche mit anderen Großbanken vereinbart, etwa mit der Deutschen Bank. Nach Bilanzsumme war die RBS 2007 zehntgrößte Bank der Welt.
su mit dpa, Reuters