EU-Abgeordnete fordern diplomatischen WM-Boykott

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Von Stefan Grobe
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Putin solle nicht legitimiert werden

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Die Fans sind bereit. Doch im Europäischen Parlament sind Rufe laut geworden, die Fußball-WM in Russland diplomatisch zu boykottieren.

Gemeint sind Tribünenbesuche von Staats- und Regierungschefs der Spiele.

Regierungen sollten nicht den autoritären und anti-westlichen Kurs von Russlands Präsident Putin auf diese Weise absegnen.

"Er greift den Westen und dessen Werte an. Die WM hat er auf korrupte Weise gekauft", sagt Rebecca Harms von den deutschen Grünen. "Westliche Politiker sollten ihm keine Legitimität geben."

Insgesamt haben sich etwa 60 Abgeordnete aus 16 Mitgliedstaaten dem Boykottaufruf von Rebecca Harms angeschlossen.

Darunter sind Sozial- und Christdemokraten ebenso wie Grüne.

"Unsere Volksvertreter können nicht nach Russland gehen und sich mit Putin fotografieren lassen", meint Roza Gräfin von Thun und Hohenstein. "Die, die in Russland für Demokratie kämpfen, empfinden das als Rückschlag."

Konflikte mit Russland gibt es reichlich: die Annexion der Krim, die Vergiftung Skripals, die Manipulation des US-Wahlkampfs, die Unterstützung Assads und die Unterdrückung von Oppositionellen.

Grafin von Thun und Hohenstein: "Sport soll Menschen vereinen, und ich hoffe, dass das nicht bedeutet, jemandem wie Putin ein besseres Image zu verschaffen. Ein diplomatischer Boykott wäre ein klares Signal, dass die demokratischen Gesellschaften der EU ein autoritäres Regime wie in Russland nicht akzeptieren."

Für die Fans dreht sich indes alles um Fußball.

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