Filmfestival in Almaty setzt auf Koproduktionen

Filmfestival in Almaty setzt auf Koproduktionen
Von Wolfgang SpindlerSabine Sans
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Mit der neuen Veranstaltung will Kasachstan die heimische Filmindistrie fördern,

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Stars und viel Glamour beim neuen Filmfestival im kasachischen Almaty: Mit einem internationalen Wettbewerbsprogramm liegt der Fokus auf Filmen, die von verschiedenen Ländern koproduziert werden. Außerdem will man die Stadt und die Region als Drehort für kasachische und ausländische Filmemacher fördern. Bereits während des Zweiten Weltkriegs war Almaty ein Zentrum für die Filmindustrie. In der Stadt, die damals Alma-Ata hieß, wurden viele sowjetische Filme gedreht. Heute schaffen es viele kasachische Fime auf internationale Filmfestivals und gewinnen Preise.

Der Eröffnungsfilm "Ayka" (My little one) erzählt die Geschichte einer illegalen Kirgisin in Moskau, die ihr neugeborenes Kind im Krankenhaus zurücklässt. Der Streifen von dem in Kasachstan geborenen russischen Filmemacher Sergey Dvortsevoy lief im Wettbewerb des diesjährigen Filmfestivals von Cannes. Die kasachische Haupdarstellerin Samal Yeslyamova gewann dort die Auszeichnung als Beste Schauspielerin

"Mein Film passt wunderbar zu diesem Festival, denn er ist eine Koproduktion mit vielen Ländern wie Deutschland, Polen, China, Russland, Kasachstan. Ich möchte auch die Idee des Festivals unterstützen, Filmemacher anzuziehen und die hiesige Filmindustrie zu fördern", sagt Sergey Dvortsevoy.

Neue Märkte erschließen

Zur Jury gehörte - neben Nastassja Kinski - auch der französische Produzent Pierre Spengler, der den ersten "Superman" und mehrere "Musketiere" Filme produzierte.

"Etwas kleinere Festivals als internationale Veranstaltungen wie Cannes oder Berlin haben den Vorteil, dass die Kontakte viel persönlicher sind und sich viel entwickelt. Es entstehen viele Koproduktionen und das ist ja auch das Ziel des Festivals von Almaty - Koproduktionen zu zeigen - das ist meiner Meinung nach sehr interessant", so Pierre Spengler.

Ernar Kurmashev, Geschäftsführer des Almaty Festivals, meint: "Wir sind sehr an Koproduktionen interessiert, weil wir ein sehr kleiner Markt in der Filmindustrie sind. Durch Koproduktionen erschließen wir neue Märkte. Russland und China sind zum Beispiel riesige Märkte.

Einer der Workshops während des Festivals wurde von Rob Minkoff geleitet, der mit Animationsfilmen wie "The Lion King", "Stuart Little" und "Mr. Peabody & Sherman" berühmt wurde. Der US-Regisseur erklärt den Unterschied zwischen den verschiedenen Genres:

"Der größte Unterschied besteht darin, dass man bei Animationsfilmen wirklich mit den verschiedenen Einzelkünstlern - einen nach dem anderen - arbeitet, während man bei Spielfilmen die ganze Gruppe zusammenbringt - wie der Dirigent eines Orchesters, bei Animationsstreifen arbeitet man jeweils mit einem Solisten."

Was braucht ein Filmprojekt, um ein Maximum an internationalen Co-Produzenten anzuziehen? Festvialpräsident Akan Satajew ist selbst Filmemacher:

"Entscheidend ist, dass der Film bereits eine sehr starke Geschichte hat. Aber die Geschichte muss auch universell, international und für jeden auf der Welt verständlich sein."

Mit Satajews Film "Biznesmeny" (Businessmen) endet die erste Ausgabe des Almaty Filmfestivals. Der Streifen folgt drei Freunden, die während der Wirtschaftskrise in Kasachstan während der Neunziger Jahre bereit sind, viel für ihren Erfolg zu opfern.

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