Abschied nach 18 Jahren: Dieter Kosslicks letzte Berlinale als Festivaldirektor

Abschied nach 18 Jahren: Dieter Kosslicks letzte Berlinale als Festivaldirektor
Copyright REUTERS/Fabrizio Bensch
Von Anne Fleischmann
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Es ist der Abschied eines Unikats: Dieter Kosslick ist das letzte Mal Festivaldirektor der Berlinale. Zeit, für einen Rückblick.

WERBUNG

Dieter Kosslick ist für viele eine Institution der Berlinale. Der 70-jährige leitet das Filmfest seit 18 Jahren, nun wird er das letzte Mal als Festivaldirektor über den roten Teppich gehen.

Zeit, für einen Rückblick.

"Ich kann mich noch an den Eröffnungsabend vor 18 Jahren erinnern. Ich sprach englisch und machte viele Fehler. Dann sagte ich 'no more pants'. Alle lachten und am nächsten Tag war es in jeder Zeitung zu lesen. Ich wusste nicht, dass 'pants' nicht Pannen, sondern Unterhosen bedeutet", erzählte Kosslick von seiner ersten Berlinale.

Dem gebürtigen Pforzheimer war eine politische Note immer wichtig. Oft wählte er Filme aus, die sich mit Themen beschäftigten, die für andere Festivals ein Tabu waren.

Sieben von 17 Filmen sind von Frauen

Dieses Jahr machte aber vor allem die hohe Frauenquote im Wettbewerb Schlagzeilen. Jurypräsidentin Juliette Binoche sieht das als einen guten Schritt nach vorn. Vor zehn Jahren sei dies noch nicht so gewesen.

"Als ich mit Dieter gesprochen habe, sagte er mir 'Ich bin sehr glücklich, dass wir dieses Jahr sieben Filme von Regisseurinnen haben'. Und er sagte: 'Ich habe sie nicht ausgesucht, weil sie von Frauen stammen, sondern weil es großartige Filme sind'", sagte Jurypräsidentin Juliette Binoche.

Kosslick vergleicht seine Arbeit mit der eines Mechanikers - auch er weiß, welche Schrauben an der Maschine 'Berlinale' er zu drehen hat.

Menschen campieren, um an Tickets zu kommen

Das schönste an der Berlinale für Kosslick ist, dass sie auch ein Publikumsfestival ist. Dass sie mit ihren Filmen so viele Menschen begeistern und erreichen können. Die Menschen campieren teilweise die Nacht vor Beginn des Vorverkaufs, um an die heiß begehrten Karten zu kommen.

REUTERS/Michele Tantussi

Ohne seine Rituale geht es für den Festivaldirektor jedoch nicht: Jeden Morgen trinkt er Ingwer-Zitronen-Wasser und grünen Tee, um Erkältungen fern zu halten. Außerdem nimmt er afrikanische Immuntropfen.

Immer mit dabei ist auch sein Markenzeichen: der rote Schal. Er habe sich die Schals vor Jahren zur Seite gelegt, sie seien schon 18 Jahre alt - einen originalverpackten hatte er noch. Den trägt er dieses Jahr zur Eröffnung.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Das Festival der Nackten in Japan

Diese Filme haben die wichtigsten Bären der Berlinale gewonnen

Berlinale: Goldener Bär geht an Dokumentarfilm "Dahomey"