Griechen wählen ersten jüdischen Bürgermeister: "Ein symbolträchtiges Ergebnis"

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Von Fay Doulgkeri, su
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Ioannina, eine Stadt im Nordwesten Griechenlands hat einen neuen Bürgermeister, Moses Elisaf. Was an dem Facharzt für Pathologie wirklich neu ist: Er ist der erste jüdische Bürgermeister, der je in Griechenland gewählt wurde

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Ioannina, eine Stadt im Nordwesten Griechenlands, hat einen neuen Bürgermeister, Moses Elisaf. Was an dem Facharzt für Pathologie wirklich neu ist: Er ist der erste jüdische Bürgermeister, der je in Griechenland gewählt wurde. Als unabhängiger Kandidat gewann er das Vertrauen seiner Mitbürger und die zweite Runde der Kommunal- und Regionalwahlen. Elisaf findet, seine Wahl sei eine wichtige Botschaft.

Moses Elisaf:

''Ich meine, dass dies ein symbolträchtiges Ergebnis ist. Die Bürger haben bewiesen, dass sie gegen Stereotype, Intoleranz und Antisemitismus einen Mann aus Ioannina als Bürgermeister gewählt haben, der in Ioannina geboren und aufgewachsen ist, aber jüdischen Glaubens. Sie haben mich nicht nach meiner religiösen Identität ausgesucht, sondern wegen meiner Persönlichkeit, wegen meines Teams und wegen unserer Vorschläge im Wahlkampf.“

Fay Doulgkeri, Euronews:

„....und wie wichtig ist diese Botschaft für Europa gerade jetzt, wo manche alte Geister der Vergangenheit wieder auftauchen?“

'

Moses Elisaf:

"Ich meine, ihr kommt eine besondere Bedeutung zu, denn in unserem gemeinsamen Heimatland Europa senden die Bürger meiner Stadt überall dorthin, wo die Geister der Vergangenheit wieder aufleben - Intoleranz, Rassismus und Vorurteile – eine sehr gute Nachricht.''

Die jüdische Gemeinde von Ioannina zählt heute nur noch etwa 50 Mitglieder, war jedoch einst das Zentrum der einzigartigen Tradition der Romaniotischen Juden im östlichen Mittelmeerraum, die Jahrtausende zurückreicht.

In Griechenland leben insgesamt noch rund 6.000 Juden. Ein Großteil der jüdischen Bevölkerung Griechenlands wurde im Holocaust getötet, nachdem die Achsenmächte Griechenland im Zweiten Weltkriegbesetzt hatten. Sie deportierten die meisten Juden in nationalsozialistische Konzentrationslager. Nach dem Krieg wanderte eine Mehrheit der Überlebenden nach Israel, in die USA und nach Westeuropa aus.

Das Land hat in den letzten Jahren eine Flut von antisemitischem Vandalismus erlebt, die mit dem Aufstieg einer von den Nazis inspirierten Partei zusammenfiel.

su

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