Europäisches Cybersicherheitsgesetz tritt in Kraft

Europäisches Cybersicherheitsgesetz tritt in Kraft
Von Efi Koutsokosta
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Mit dauerhaftem Mandat und voller Ausstattung kann die EU-Agentur ENISA nun die Umsetzung garantieren

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Die jüngsten Cyberattacken auf Botschaften und internationale Organisationen - etwa nach dem Fall Skripal auf die Organisation für das Verbot chemischer Wafen in Den Haag - haben uns daran erinnert, wie gefährdet unsere schöne neue Cyberwelt ist. Manche Staaten sind darauf besser vorbereitet als andere, wie Gustav Gressel, Cybersicherheitsexperte des European Council on Foreign Relations in London erklärt

"Die Briten haben ihre Experten und auch die Mittel um, zum Beispiel Chips und andere bauteile von Huawei aus China genau zu untersuchen, und Gefahren zu erkennen. Die meisten der kleineren europäischen Länder haben das nicht, deren Geheimdienste und speziell die IT-Abteilungen sind zu klein und können das nicht leisten. Allerdings gibt es auch den Prozess des "learning by doing", etwa bei den baltischen Staaten, die schon so lange mit Cyberattacken konfrontiert sind, dass sie jetzt die Debatte zentral mitgestalten können, aufgrund ihrer dadurch gewonnenen Erfahrung und Expertise."

Am Donnerstag tritt das EU Cybersichereheitsgesetz voll in Kraft. ENISA, kurz für Europäische Agentur für Netzwerks- und Informationssicherheit, die neue Behörde hat nun ein dauerhaftes Mandat und fast doppelt so viele Mitarbeiter wie zu ihrer Gründung. Sie kümmert sich hauptsächlich um die Umsetzung der Gesetzgebung und die einheitliche Zertifizierung von Software, Geräten und Dienstleistungen. Udo Helmbrecht ist ihr Direktor:

"Wenn sie sich die Global Players anschauen, bei den sozialen Netzwerken, den Geräteherstellern und den Dienstleistungen, dann sind das alles große US-amerikanische und chinesische Unternehmen. Auf diesem Gebiet sind wir nicht wettbewerbsfähig. Aber wir haben eine Menge kleiner und mittlerer Unternehmen, mit ein paar hundert oder ein paar Tausend Mitarbeitern, die im Bereich Cybersecurity ganz vorn mitmischen. Jetzt geht es darum, denen im globalen Wettbewerb das Wachstum zu ermöglichen."

Und für die EU ist ein sicheres Internet auch die Voraussetzung für den vielbeschworenen digitalen Binnenmarkt.

Journalist • Andreas Rogal

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