Steuerzahler entschädigen Thomas-Cook-Kunden

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Von su mit Reuters
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Für den unterversicherten britischen Pleitekonzern Thomas Cook kommt der Steuerzahler auf: Die Bundesregierung will demnach bei den Entschädigungen einspringen

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Für den unterversicherten britischen Pleitekonzern Thomas Cook kommt der Steuerzahler auf: «Schäden, die nicht von anderer Seite ausgeglichen werden, wird der Bund ersetzen», so die Bundesregierung nach einer Kabinettssitzung. Den Thomas-Cook-Kunden solle angeboten werden, die Differenz zu der Summe, die sie vom Versicherer Zurich «oder von anderer Seite zurückerhalten haben, auszugleichen».

Die Zurich Versicherung hatte Ausfälle gesetzeskonform mit 110 Millionen Euro abgesichert. Bis Anfang November hatten Thomas-Cook-Urlauber laut Zurich aber schon 250 Millionen Euro Schaden angemeldet, Experten rechnen mit insgesamt bis zu 500 Millionen Euro.

FATALE HAFTUNGSOBERGRENZE

Ganz freiwillig ist das Engagement von Merkel & Co nicht: 2015 hatte die EU eine neue Richtlinie zu Pauschalreisen beschlossen und den Kundenschutz im Fall einer Insolvenz des Reiseveranstalters verschärft. In Deutschland wurde diese 2018 zwar umgesetzt, allerdings wurde die Haftungsobergrenze gesetzlich auf 110 Millionen Euro festgesetzt.

In den vergangenen Monaten hatten bereits mehrfach Vertreter von Thomas-Cook-Kunden mit Klagen gegen den Bund gedroht, falls die Kunden für die ausgefallenen Reisen nicht entschädigt würden.

Ende September 2019 hatte die Thomas Cook Group die Zwangsliquidation beantragt. 660.000 Kunden saßen direkt fest. Hunderttausende mussten auf ihre schon gebuchten Reisen verzichten.

su mit Reuters

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