Coronavirus: Alle Briten sollen China verlassen - 1. Fall in Belgien

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Der britische Außenminister fordert wegen des Coronavirus alle Briten, die es irgendwie können, dazu auf, sich nicht mehr in China aufzuhalten.

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Alle Briten sollen China wegen des Ausbruchs der Coronavirus-Epidemie verlassen. "Wir raten britischen Staatsangehörigen, das Land zu verlassen, falls sie können, um ihr Infektionsrisiko zu minimieren", teilte der britische Außenminister Dominic Raab am Dienstag in London mit.

Sollten sich Briten in der besonders betroffenen Provinz Hubei aufhalten und zurückkehren wollen, werde man rund um die Uhr daran arbeiten, das zu ermöglichen. In anderen Regionen bestünden normale Flugverbindungen.

Gesundheitsminister Matt Hancock rechnet mit weiteren Fällen der neuartigen Lungenerkrankung in Großbritannien. Bislang wurde das Virus bei zwei Menschen nachgewiesen. Fast 100 Menschen leben derzeit für zwei Wochen in Quarantäne in einem Krankenhaus in Wirral.

Erster Coronavirus-Fall in Belgien

In Belgien erregt der erste bestätigte Fall von 2019-nCoV viel Aufsehen. Die gemeinsam mit neun anderen belgischen Staatsbürgern aus Wuhan evakuierte Person hatte zunächst offenbar keine Symptome.

Einer von neun aus Wuhan ausgeflogenen belgischen Staatsbürgern sei infiziert, teilte das Gesundheitsministerium in Brüssel mit. Dem infizierten Patienten "geht es gut", zitierte die Zeitung "La Libre Belgique" den Mediziner Patrick Soentjens. Der Patient sei nicht beunruhigt.

Inzwischen gibt es 24 gemeldete Fälle in der EU. Die Zahl dürfte aber weiter ansteigen. Die EU versucht unterdessen, die Maßnahmen im Kampf gegen das neuartige Virus zu koordinieren.

"Ein Virus kennt keine Grenzen"

"Wir sind gemeinsam der Ansicht, dass es Sinn macht, dass es ein informelles Ministertreffen der Gesundheitsminister der Europäischen Union gibt", sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Dienstag nach einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Agnès Buzyn in Paris.

Das Virus sei eine Bedrohung für alle Bürger in Europa, daher brauche es eine europäische Antwort - besonders auch mit Blick auf die Frage der Reisebestimmungen. "Ein Virus kennt keine Grenzen", so Spahn.

Mit Blick auf den Einreisestopp der USA für Chinesen und andere Ausländer, die in China waren, betonte Spahn, dass sich eine solche Frage auch in Europa stelle. Man müsse innerhalb Europas gemeinsam zu einer Risikoeinschätzung kommen.

Das Ministertreffen solle in den kommenden acht Tagen stattfinden, man sei zur Koordinationen in Kontakt mit dem kroatischen Kollegen, so Ministerin Buzyn.

Ursprung des Virus: eine Fledermaus

Chinas Botschafter bei der Europäischen Union erklärte, sein Land tue alles, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.

Sein Land wisse um die Herausforderungen und werde nicht nachlassen, die Epidemie zu besiegen.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Ursprung des Virus eine Fledermaus war, ehe es auf ein anderes Tier übersprang.

Diese noch nicht bekannte Tierart sei dann möglicherweise auf einem Fischmarkt in Wuhan mit Menschen in Kontakt gekommen.

Schluss mit Lebensmittelskandalen

In Brüssel kritisierte der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses, Pascal Canfin, die hygienischen Zustände in China. Das System zur Rückverfolgbarkeit chinesischer Lebensmittel sei völlig veraltet.

Europäer hätten zudem keine Erlaubnis, die Herkunft chinesischer Exporte zu ermitteln, vor allem tierischer Lebensmittel.

Diese Situation müsse neu diskutiert werden. China dürfe nicht länger die Welt mit jährlichen Lebensmittelskandalen schockieren. Außerdem müsse Druck auf Peking gemacht werden, Inspektionen von internationalen Gesundheitsexperten zu akzeptieren.

In den sozialen Medien gibt es derweil Videos, die zeigen, wie auch in 400 Kilometer von Wuhan entfernten Städten ganze Straßen desinfiziert werden.

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